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23. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

01. - 03.09.2022, Lübeck

Die EU-HTA-Verordnung: ein Meilenstein auch für die evidenzbasierte Medizin?

Meeting Abstract

  • Hannah Brühl - Bundesministerium für Gesundheit, Deutschland
  • Naomi Fujita-Rohwerder - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Deutschland
  • Dimitra Panteli - European Observatory on Health Systems and Policies, Belgien
  • Alric Rüther - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Deutschland

Evidenzbasierte Medizin für eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung. 23. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Lübeck, 01.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22ebmWS04

doi: 10.3205/22ebm173, urn:nbn:de:0183-22ebm1739

Published: August 30, 2022

© 2022 Brühl et al.
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Text

Beschreibung: Nach mehrjährigen Verhandlungen haben sich im Juni 2021 das EU-Parlament und der Rat der Europäischen Union auf einen Entwurf zur EU-HTA-Verordnung geeinigt. Nach aktuellem Stand wird die Verordnung im Dezember 2021 verabschiedet. Im Zentrum der Verordnung steht die gemeinsame Erstellung von Health Technology Assessments (HTAs) für neue Gesundheitstechnologien durch die Mitgliedsstaaten der EU. Ab 2024 sollen bereits für alle neuen Onkologika und Advanced Therapy Medicinal Products (ATMPs) gemeinsame HTA-Berichte erstellt werden. Dann wird das Spektrum schrittweise auf Orphanarzneimittel und anschließend bis 2029 auf alle anderen Arzneimittel und Medizinprodukte erweitert. Die gemeinsamen HTAs müssen im Rahmen nationaler Bewertungen berücksichtigt werden. Die Verordnung sieht die Einrichtung einer europaweiten Koordinierungsgruppe vor. Diese soll auf Basis der Arbeiten des European Network for HTA (EUnetHTA) die Methoden und Prozesse für die gemeinsamen Bewertungsverfahren einrichten. Es stellt sich die Frage, welchen Auswirkungen die Umsetzung der EU-HTA-Verordnung auf nationale HTA- und EbM-Vorgehensweisen haben wird, vor allem in Mitgliedsstaaten mit etablierten Strukturen und Methoden.

Dieser Workshop zielt darauf ab, die HTA-Verordnung insbesondere hinsichtlich ihres Einflusses auf den deutschen Versorgungskontext mit Workshop-Teilnehmern zu diskutieren. Außerdem soll die Rolle der EbM im Kontext der Verordnung gemeinsam mit den Workshop-Teilnehmern betrachtet werden.

Geplante Methoden: Zu diesem Zweck werden in einer Reihe von drei Kurzvorträgen die Verordnung und ihre Auswirkungen im Allgemeinen (Alric Rüther, IQWiG), sowie die Spezifika der Verordnung mit Blick auf Arzneimittel (N.N.) und Medizinprodukte (Naomi Fujita-Rohwerder, IQWiG) beleuchtet; Diese dienen als Basis für eine offene Diskussion mit den Workshop-Teilnehmern mit dem Ziel der Aufklärung und Ideengenerierung. Letztere wird darauf fokussieren, wie sich der Fachbereich HTA und das Netzwerk als Ganzes ggf. engagieren können, um zu einer bestmöglichen zukünftigen Praxis beizutragen.

Interessenkonflikte: Keine


Literatur

1.
Amand-Eeckhout L. Boosting cooperation on health technology assessment. European Parliamentary Research Service; 2021. Available from: https://www.europarl.europa.eu/thinktank/de/document.html?reference=EPRS_BRI%282018%29614772 External link
2.
European Parliament and Council of the European Union. Draft text for a regulation of the European Parliament and of the council on health technology assessment and amending Directive 2011/24/EU [Internet]. Brussels: European Parliament and Council of the European Union; 2021. Available from: https://www.europarl.europa.eu/meetdocs/2014_2019/plmrep/COMMITTEES/ENVI/DV/2021/07-12/Consolidated_clean_text_HTA_210630_post_Coreper_Rev_EN.pdf External link