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Beschreibung: Shared Decision Making (SDM) und Evidenzbasierte Medizin (EbM) bedingen einander [1]. Im Rahmen eines Innovationsfondsprojekts am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) wurde das SHARE TO CARE (S2C)-Programm entwickelt [NVF17009; [2]]. Es dient der Implementierung von SDM in kompletten Krankenhäusern und kombiniert dafür 1) Training aller Ärzt:innen, 2) Entwicklung und Verankerung von 80 evidenzbasierten Entscheidungshilfen, 3) Einbindung aller Pflegefachpersonen sowie 4) systematische, flächendeckende Patient:innenaktivierung.

Die Praktikabilität, Effektivität und Kosteneffizienz des S2C-Programms wurden systematisch und multiperspektivisch in 22 Kliniken des UKSH evaluiert [3]. Das Programm konnte in 17 von 22 Kliniken vollständig ausgerollt werden. Diese Kliniken durchliefen erfolgreich den Zertifizierungsprozess zur S2C-Klinik. Das SDM-Level stieg über die zertifizierten Kliniken hinweg signifikant an. Gleichzeitig erhöhte sich die Gesundheitskompetenz in Form einer besseren Vorbereitung auf Therapieentscheidungen. Für eine Modellklinik (Neurologie) wurden Versorgungsdaten vollstationär behandelter Patient:innen mit bundesweit gematchten Kontrollpatient:innen verglichen. Dabei zeigten sich für SDM eine Erhöhung der Patientensicherheit sowie verringerte Gesamtkosten.

Basierend auf diesen Ergebnissen, wurde mit der Techniker Krankenkasse ein Versorgungsvertrag zur Erhöhung der Patientensicherheit durch SDM geschlossen. Das S2C-Zertifikat dient dabei als Nachweis der vollständigen SDM-Implementierung, was wiederum die Voraussetzung der gesonderten Abrechnung von SDM als Krankenkassenleistung darstellt. Die Aufrechterhaltung der SDM-Implementierung sowie die regelmäßigen Rezertifizierungen erfolgen durch das Nationale Kompetenzzentrum Shared Decision Making am UKSH.

Im Symposium werden die vier Interventionsmodule des S2C-Programms und die Evaluationsergebnisse vorgestellt sowie die Krankenkassenabrechnungsmechanik erläutert. Darauf aufbauend wird beschrieben, wie SDM als Regelleistung bundesweit implementiert werden soll.

Geplante Vortragsthemen:

1.

Das SHARE TO CARE-Programm zur krankenhausweiten Implementierung von Shared Decision Making: Vorstellung der vier Module [Friedemann Geiger, UKSH]

2.

Effektivität und Praktikabilität des SHARE TO CARE-Programms: Evaluationsergebnisse zu prozess-, patienten- und kostenbezogenen Zielgrößen [Fueloep Scheibler, UKSH]

3.

Nationaler Rollout: Verankerung von Shared Decision Making als Krankenkassenleistung [Friedemann Geiger, UKSH]

Interessenkonflikte: Interessenskonflikte: FS und FG sind Mitgesellschafter der SHARE TO CARE GmbH.