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Auswahl und Evaluation von Angeboten zur Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz nach §20k SGB V
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Published: | August 30, 2022 |
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Hintergrund/Fragestellung: Versicherte haben einen Rechtsanspruch auf Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz (DGK). Diese Leistung ist bislang nicht hinreichend spezifiziert oder konsentiert. Zur Klärung der zentralen Inhalte und zur Evaluation von §20k-Angeboten sind wissenschaftlich fundierte Instrumente notwendig.
Methoden: Die Entwicklung der Empfehlungen beruht auf einem Methoden-Mix von Delphi-Methode, des agilen Arbeitens, der philosophischen Hermeneutik und des „Rapid Reports“. Es wurden u.a. folgende Fragenkomplexe bearbeitet [1].
- 1.
- Auswahlkriterien von Leistungen zur Förderung der Digitalen Gesundheitskompetenz nach §20k SGB V
- 2.
- Bewertung laufender §20k-Angebote
Ergebnisse:
1. Begründung und Operationalisierung der zentralen Inhalte von Angeboten zur DGK
- 1.
- Identifiziert wurden:
- 2.
- Menschenwürde,
- 3.
- Privatheit,
- 4.
- Sicherheit,
- 5.
- Gerechtigkeit,
- 6.
- Datenschutz und Datensicherheit,
- 7.
- Demokratie und
- 8.
- Nachhaltigkeit
Diese sieben zentralen Werte werden kontextspezifisch für die Förderung der DGK szenario- und beispielorientiert begründet und präzisiert. Mit den Ergebnissen werden die curricularen Lehr- und Schulungsinhalte zur Förderung der DGK konkret beschreibbar.
2. Instrument zur Bewertung von Angeboten zur Förderung der DGK
Vorgestellt wird ein Konzept mit dem §20k-Angebote von Mitarbeitenden in Krankenkassen unabhängig von ihrem fachlichen Hintergrund bewertet werden können. Dieses Konzept erlaubt eine Identifikation von qualitativ hochwertigen Angeboten und impliziert Strategien für die Evaluation laufender Angebote.
Schlussfolgerung: Neue Leistungsangebote der gesetzlichen Krankenkassen erfordern valide und konsentierte Qualitätsanforderungen. Für eine effiziente und legitime Finanzierung der Angebote sind laufend Evaluationen der Leistungen erforderlich. Das hier vorgestellte Auswahl- und Evaluationskonzept für Krankenkassen-Leistungen zur digitalen Gesundheitskompetenz ist zu konsentieren und weiterzuentwickeln.
Interessenkonflikte: P. Merz ist Geschäftsführer der gemeinnützigen Thales Akademie. C. Kopf und E. Schwarze sind Mitarbeitende der Thales Akademie.
H. Müller ist Beschäftigter der Techniker Krankenkasse. Die Techniker Krankenkasse ist als gesetzliche Krankenkasse zu einem Angebot zur Förderung der DGK ihrer Versicherten verpflichtet. Das Projekt ist von der TK finanziert.
Literatur
- 1.
- Merz P, Kopf C, Schwarze E, Müller H. Empfehlungen für Qualitätskriterien zur werteorientierten Auswahl und Evaluation von Angeboten zur Förderung der Digitalen Gesundheitskompetenz nach $20k SGB V, Abschlussbericht (unveröff. Manuskript). 2022.
- 2.
- Samerski S, Müller H. Digitale Gesundheitskompetenz in Deutschland - gefordert, aber nicht gefördert? Ergebnisse der empirischen Studie TK-DiSK [Digital health literacy in Germany - requested, but not supported? Results of the empirical study TK-DiSK]. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. 2019 Aug;144-145:42-51. DOI: 10.1016/j.zefq.2019.05.006
- 3.
- GKV-Spitzenverband. Regelungen des GKV-Spitzenverbands zur bedarfsgerechten Zielstellung, Zielgruppen sowie zu Inhalt, Methodik und Qualität der Leistungen nach $20k Absatz 2 SGB V zur Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz ab 25.11.2020. Berlin: GKV-Spitzenverband; 2020. Available from: https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/krankenversicherung_1/telematik/2020-11-25_Regelungen_GKV-SV_nach_20k_Abs_2_SGB_V.pdf