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23. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

01. - 03.09.2022, Lübeck

Interventionen zur Reduktion der Inzidenz postoperativer Infektionen im Operationsgebiet nach kolorektalen Resektionen: Systematische Übersichtsarbeit mit Multikomponenten-Netzwerk-Meta-Analyse (INTRISSI) – Studienprotokoll

Meeting Abstract

  • Juliane Friedrichs - Universitätsklinik und Poliklinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie, Deutschland
  • Johannes Vey - Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für Medizinische Biometrie (IMBI), Heidelberg, Deutschland
  • Samuel Zimmermann - Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für Medizinische Biometrie (IMBI), Heidelberg, Deutschland
  • Julia Hardt - Universitätsklinik Mannheims, Chirurgie, Mannheim, Deutschland
  • Jörg Kleeff - Universitätsklinik und Poliklinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie, Deutschland
  • Johannes Klose - Universitätsklinik und Poliklinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie, Deutschland
  • Christoph Michalski - Universitätsklinik und Poliklinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie, Deutschland
  • Meinhard Kieser - Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für Medizinische Biometrie (IMBI), Heidelberg, Deutschland
  • Maximilian Pilz - Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für Medizinische Biometrie (IMBI), Heidelberg, Deutschland
  • Ulrich Ronellenfitsch - Universitätsklinik und Poliklinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie, Deutschland

Evidenzbasierte Medizin für eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung. 23. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Lübeck, 01.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22ebmPOS-2_3-06

doi: 10.3205/22ebm105, urn:nbn:de:0183-22ebm1051

Published: August 30, 2022

© 2022 Friedrichs et al.
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Text

Hintergrund/Fragestellung: Bewertung des relativen Beitrags von intravenöser Antibiotikaprophylaxe, mechanischer Darmvorbereitung, oraler Antibiotikaprophylaxe und Kombinationen davon zur Verringerung der Häufigkeit von Infektionen an der Operationsstelle bei elektiven kolorektalen Resektionen.

Methoden: Multikomponenten-Netzwerk-Metaanalyse mit semi-automatisiertem Screening.

Population: Patienten, die sich einer elektiven kolorektalen Resektion unterziehen

Interventionen: (1) intravenöse Antibiotikaprophylaxe, (2) mechanische Darmvorbereitung, (3) orale Antibiotikaprophylaxe oder eine beliebige Kombination aus (1), (2) und (3)

Vergleichsgruppe(n): keine Intervention, definiert als das Fehlen von (1), (2) oder (3)

Ergebnisse: Eine systematische Suche nach randomisiert-kontrollierten Studien (RCTs) zum Vergleich von Maßnahmen zur Reduzierung der SSI-Inzidenz wird mit vordefinierten Suchbegriffen in den Datenbanken MEDLINE, LILACS, Cochrane Central Register of Controlled Trials (CENTRAL), und Cochrane Database of Systematic Reviews (CDSR) durchgeführt. Darüber hinaus werden mehrere Online-Datenbanken nach laufenden Studien, Konferenzberichte und Referenzlisten der gefundenen Artikel von Hand durchsucht. Das Screening wird durch Methoden des Maschinellen Lernens unterstützt, indem Algorithmen auf einer Teilmenge manuell identifizierter Abstracts trainiert und für die Klassifikation einer weiteren Teilmenge eingesetzt werden.

Es werden Studien erwartet werden, die entweder Kombinationen der Interventionen (z.B. 1+2 vs. Kontrolle) oder einzelne Komponenten (z.B. 2 vs. Kontrolle) untersuchen. Mit einer Multikomponenten-Netzwerk-Metaanalyse werden die Behandlungseffekte der einzelnen Komponenten sowie der beobachteten Kombinationen geschätzt und eine Rangfolge für die Komponenten mithilfe von P-Scores erstellt. Um die Heterogenität zwischen den Studien zu berücksichtigen, wird ein Random-Effects-Modell angewandt. Die Ergebnisse werden durch Netzwerkgrafiken und Forest-Plots der paarweisen Vergleiche dargestellt und Publikationsbias wird mithilfe von Funnel-Plots untersucht.

Schlussfolgerung: Durch den Einsatz des Computer-unterstützten Screenings können die Dauer des Abstract-Screenings verkürzt und Ressourcen gespart werden.

Die Ergebnisse tragen zur besseren Patient:innenversorgung bei, indem evidenzbasierte Therapieempfehlungen ausgesprochen um Wundinfektionen zu reduzieren. Zusätzlich ergibt sich ggf. für Patient:innen eine schonendere OP-Vorbereitung bei kolorektalen Eingriffen.

Interessenkonflikte: Alle beteiligten Forscher:innen geben keinen Interessenkonflikt an.