Article
Interventionen zur Reduktion der Inzidenz postoperativer Infektionen im Operationsgebiet nach kolorektalen Resektionen: Systematische Übersichtsarbeit mit Multikomponenten-Netzwerk-Meta-Analyse (INTRISSI) – Studienprotokoll
Search Medline for
Authors
Published: | August 30, 2022 |
---|
Outline
Text
Hintergrund/Fragestellung: Bewertung des relativen Beitrags von intravenöser Antibiotikaprophylaxe, mechanischer Darmvorbereitung, oraler Antibiotikaprophylaxe und Kombinationen davon zur Verringerung der Häufigkeit von Infektionen an der Operationsstelle bei elektiven kolorektalen Resektionen.
Methoden: Multikomponenten-Netzwerk-Metaanalyse mit semi-automatisiertem Screening.
Population: Patienten, die sich einer elektiven kolorektalen Resektion unterziehen
Interventionen: (1) intravenöse Antibiotikaprophylaxe, (2) mechanische Darmvorbereitung, (3) orale Antibiotikaprophylaxe oder eine beliebige Kombination aus (1), (2) und (3)
Vergleichsgruppe(n): keine Intervention, definiert als das Fehlen von (1), (2) oder (3)
Ergebnisse: Eine systematische Suche nach randomisiert-kontrollierten Studien (RCTs) zum Vergleich von Maßnahmen zur Reduzierung der SSI-Inzidenz wird mit vordefinierten Suchbegriffen in den Datenbanken MEDLINE, LILACS, Cochrane Central Register of Controlled Trials (CENTRAL), und Cochrane Database of Systematic Reviews (CDSR) durchgeführt. Darüber hinaus werden mehrere Online-Datenbanken nach laufenden Studien, Konferenzberichte und Referenzlisten der gefundenen Artikel von Hand durchsucht. Das Screening wird durch Methoden des Maschinellen Lernens unterstützt, indem Algorithmen auf einer Teilmenge manuell identifizierter Abstracts trainiert und für die Klassifikation einer weiteren Teilmenge eingesetzt werden.
Es werden Studien erwartet werden, die entweder Kombinationen der Interventionen (z.B. 1+2 vs. Kontrolle) oder einzelne Komponenten (z.B. 2 vs. Kontrolle) untersuchen. Mit einer Multikomponenten-Netzwerk-Metaanalyse werden die Behandlungseffekte der einzelnen Komponenten sowie der beobachteten Kombinationen geschätzt und eine Rangfolge für die Komponenten mithilfe von P-Scores erstellt. Um die Heterogenität zwischen den Studien zu berücksichtigen, wird ein Random-Effects-Modell angewandt. Die Ergebnisse werden durch Netzwerkgrafiken und Forest-Plots der paarweisen Vergleiche dargestellt und Publikationsbias wird mithilfe von Funnel-Plots untersucht.
Schlussfolgerung: Durch den Einsatz des Computer-unterstützten Screenings können die Dauer des Abstract-Screenings verkürzt und Ressourcen gespart werden.
Die Ergebnisse tragen zur besseren Patient:innenversorgung bei, indem evidenzbasierte Therapieempfehlungen ausgesprochen um Wundinfektionen zu reduzieren. Zusätzlich ergibt sich ggf. für Patient:innen eine schonendere OP-Vorbereitung bei kolorektalen Eingriffen.
Interessenkonflikte: Alle beteiligten Forscher:innen geben keinen Interessenkonflikt an.