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23. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

01. - 03.09.2022, Lübeck

Clash of Cultures: Herausforderungen einer co-kreativen Technikentwicklung für die Gesundheitsversorgung am Beispiel des Projekts DigiVid19

Meeting Abstract

  • Katharina Dalko - Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dorothea Erxleben Lernzentrum Halle (DELH), Deutschland
  • Denny Paulicke - Universitätsmedizin Halle (Saale), Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, AG Versorgungsforschung, Pflege im Krankenhaus, Department für Innere Medizin, Halle (Saale), Deutschland
  • Karsten Schwarz - Universitätsmedizin Halle (Saale), Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, AG Versorgungsforschung, Pflege im Krankenhaus, Department für Innere Medizin, Halle (Saale), Deutschland; Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dorothea Erxleben Lernzentrum Halle (DELH), Deutschland
  • Dietrich Stoevesandt - Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dorothea Erxleben Lernzentrum Halle (DELH), Deutschland
  • Patrick Jahn - Universitätsmedizin Halle (Saale), Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, AG Versorgungsforschung, Pflege im Krankenhaus, Department für Innere Medizin, Halle (Saale), Deutschland
  • Sebastian Hofstetter - Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dorothea Erxleben Lernzentrum Halle (DELH), Deutschland; Universitätsmedizin Halle (Saale), Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, AG Versorgungsforschung, Pflege im Krankenhaus, Department für Innere Medizin, Halle (Saale), Deutschland

Evidenzbasierte Medizin für eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung. 23. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Lübeck, 01.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22ebmPOS-2_4-08

doi: 10.3205/22ebm098, urn:nbn:de:0183-22ebm0984

Published: August 30, 2022

© 2022 Dalko et al.
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Hintergrund/Fragestellung: Es ist ein bekanntes Problem, dass technische Innovationen im Bereich der Gesundheitsversorgung an den tatsächlichen Bedarfen der Pflegefachpersonen und der Betroffenen vorbei entwickelt werden. Im Kontext der Entwicklung digitaler Assistenzsysteme wurden in den letzten Jahren daher verschiedene interdisziplinäre und partizipative Ansätze der Technikentwicklung etabliert. Diese haben die Sicherstellung einer möglichst bedarfsgerechten Funktionalität sowie die Gewährleistung der Akzeptanz gegenüber digitalen Hilfsmitteln zum Ziel. Gleichzeitig sind entsprechende Konzepte mit verschiedenen Hürden und Risiken verbunden, welche die Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen sowie die Einbindung von Endnutzer:innen der technischen Entwicklungen mit sich bringen.

Fragestellung: Welche Chancen und Risiken ergeben sich aus der Umsetzung eines co-kreativen Ansatzes der Technikentwicklung aus dem Blickwinkel der Versorgungsforschung?

Methoden: Der folgende Beitrag skizziert zunächst einen co-kreativen und iterativ angelegten Entwicklungsprozess am Beispiel des Projektes DigiVid19. Das Projekt dient zur Umsetzung eines digitalen Rehabilitationsangebots durch Virtual Reality, das von der Gesundheits- und Pflegewissenschaft, einer physiotherapeutischen Praxis und Experten aus dem Bereich Multimedia-Design gemeinsam sowie unter Einbindung von Betroffenengruppen erarbeitet wird. In einem zweiten Schritt werden – aus Perspektive der Gesundheits- und Pflegewissenschaft – Herausforderungen und Risiken einer co-kreativen Technikentwicklung für die Gesundheitsversorgung diskutiert.

Ergebnisse: Erste Erfahrungen aus dem Projekt DigiVid19 haben gezeigt, dass sich insbesondere aus den unterschiedlichen Arbeitsweisen, Terminologien und Erwartungshaltungen Hindernisse für eine produktive Zusammenarbeit ergeben können. Darüber hinaus sind die Zielvorstellungen wie auch das eigene Rollenverständnis der Projektpartner von großer Bedeutung.

Schlussfolgerung: Erfahrungen aus dem vorgestellten Projekt liefern wichtige Anhaltspunkte für die Implementierung und Weiterentwicklung von co-kreativen Ansätzen zur Entwicklung von Gesundheitstechnologien aus Sicht der Gesundheits- und Pflegewissenschaften.

Interessenkonflikte: Die Autor:innen bestätigen, dass keine Interessenskonflikte vorliegen.