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Partizipative Entwicklung und Evaluation eines multimodalen Konzeptes zur Gewaltprävention im Krankenhaus und im ambulanten Setting (PEKo 2.0)
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Published: | August 30, 2022 |
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Hintergrund/Fragestellung: Von Gewalt in der Pflege sind sowohl pflegebedürftige Menschen als auch professionell Pflegende und pflegende Angehörige betroffen. Eine Sensibilisierung des Personals sowie angepasste Maßnahmen zur Prävention, Unterstützung und Aufbereitung von Gewaltereignissen werden empfohlen [1]. Etablierte Ansätze fehlen jedoch im deutschsprachigen Raum [2].
Ziel von PEKo 2.0 ist es, partizipativ mit den Beschäftigten der Praxispartner:innen in den Settings Krankenhaus und Ambulante Pflege zielgruppenspezifische, bedarfsorientierte Maßnahmen zur Prävention von und zum Umgang mit Gewalt zu entwickeln und diese nachhaltig in der Organisationsstruktur zu verankern.
Methoden: PEKo 2.0 ist ein Praxisentwicklungsprojekt im Vorher-Nachher Design an den Standorten Köln, Halle, Fulda und Lübeck.
Im Setting „Ambulante Pflege“ erfolgt die Entwicklung der Maßnahmen in einem Team aus unterschiedlichen Akteur:innen der ambulanten Versorgung. In neun ambulanten Pflegediensten sollen PEKo-Teams, bestehend aus Beschäftigten, passende Maßnahmen auswählen und einrichtungsspezifisch umsetzen und implementieren.
Im Setting „Krankenhaus“ werden die Maßnahmen in 12 Krankenhäusern direkt durch die PEKo-Teams entwickelt.
Die festgelegten Interventionskomponenten Auftakt- und Abschlussveranstaltung, PEKo-Beauftragte, PEKo-Team und PEKo-Zirkel geben einen Rahmen vor, dessen Inhalt die Beschäftigten unter Einbezug der Leitungsebene eigenständig gestalten. In dem 12-monatigen Interventionszeitraum stehen die Studienteams kontinuierlich beratend und begleitend zur Seite.
Die Evaluation erfolgt in Form eines Mixed-methods-Designs. Fokus ist die Überprüfung der Machbarkeit mittels Auswertung von Ergebnisprotokollen der PEKo-Team-Treffen, qualitativer Interviews und Fokusgruppen. Zudem werden Informationen hinsichtlich der Entwicklung und Implementierung der Intervention mit Hilfe einer standardisierten Befragung auf Grundlage der Normalization Process Theory (NPT) [3] gewonnen. Veränderungen der relativen Häufigkeit von Gewaltereignissen werden mittels standardisierter Befragungen des Personals zu Beginn und zum Ende der Intervention erhoben.
Vorläufige/erwartete Ergebnisse, Ausblick: PEKo 2.0 wird Erkenntnisse bringen, ob in den Settings „Krankenhaus“ und „Ambulante Pflege“ die Sensibilität der Beschäftigten gegenüber Gewalt durch die partizipative Intervention erhöht und Strukturen geschaffen werden können, die zu einer Reduzierung der Häufigkeit von Gewaltereignissen führen.
Interessenkonflikte: Die genannten Autor:innen erklären, dass keine Interessenkonflikte bestehen.
Literatur
- 1.
- Chang ES, Levy BR. High Prevalence of Elder Abuse During the COVID-19 Pandemic: Risk and Resilience Factors. Am J Geriatr Psychiatry. 2021 Nov;29(11):1152-9. DOI: 10.1016/j.jagp.2021.01.007
- 2.
- Peter KA, Golz C, Richter D. Konfliktinterventionen in somatischen Akutkliniken. Projektbericht. Bern: Berner Fachhochschule; 2016 [cited 2021 Jul 27]. Available from: https://docplayer.org/112157466-Konfliktinterventionen-in-somatischen-akutkliniken.html
- 3.
- May CR, Cummings A, Girling M, Bracher M, Mair FS, May CM, et al. Using Normalization Process Theory in feasibility studies and process evaluations of complex healthcare interventions: a systematic review. Implement Sci. 2018 Jun 7;13(1):80. DOI: 10.1186/s13012-018-0758-1