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Unerwünschte Ereignisse verschiedener Bewegungsangebote für Menschen mit Parkinson
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Published: | August 30, 2022 |
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Hintergrund/Fragestellung: Bewegungsangebote für Menschen mit Parkinson, wie z.B. Gangtraining, Krafttraining, Physiotherapie oder Tanzen, können einen positiven Einfluss auf die motorischen Fähigkeiten sowie die Lebensqualität haben und gelten als gut verträglich. Inwieweit das Auftreten unerwünschter Ereignisse, wie etwa Stürze und Schmerz, in Studien zu solchen Bewegungsangeboten dokumentiert wird, und sich zwischen verschiedenen Bewegungsangeboten unterscheidet, ist jedoch bislang nicht untersucht.
Methoden: Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche randomisiert-kontrollierter Studien zu Bewegungsangeboten für Menschen mit Parkinson, um das Auftreten unerwünschter Ereignisse zwischen verschiedenen Bewegungsangeboten im Rahmen einer Netzwerk-Metaanalyse zu vergleichen. Es zeigte sich eine heterogene Dokumentation unerwünschter Ereignisse, sodass lediglich eine narrative Synthese der Daten möglich war.
Ergebnisse: Unerwünschte Ereignisse wurden in 87 von 157 eingeschlossenen Studien berichtet. Die Dokumentation variierte in der Auswahl, der Definition und der Zählweise der Ereignisse, sowie im Beobachtungszeitraum. Unerwünschte Ereignisse in Kontrollgruppen wurden häufig nicht oder nur reduziert dokumentiert. 40 Studien berichteten, dass keine unerwünschten Ereignisse auftraten. In 28 Studien wurden diverse unerwünschte Ereignisse berichtet, in acht dieser Studien jedoch nicht vollständig getrennt nach Studienarmen. Die von den meisten Studien berichteten Ereignisse waren Stürze (18 Studien) und Schmerz (10 Studien). Die berichteten Ereignisse sind als überwiegend mild einzustufen.
Schlussfolgerung: Autor:innen von Studien zu Bewegungsangeboten für Menschen mit Parkinson beschrieben diese als gut verträglich. Eine Beurteilung potenzieller Unterschiede im Auftreten unerwünschter Ereignisse verschiedener Bewegungsangebote war durch die heterogene und unsystematische Dokumentation jedoch nicht möglich. Autor:innen von Studien zu Bewegungsangeboten sollten sich auf die systematische und homogene Dokumentation unerwünschter Ereignisse in allen Studienarmen verständigen. Derweil müssen Autor:innen von systematischen Übersichtsarbeiten auf die narrative Darstellung von unerwünschten Ereignissen ausweichen, was die einheitliche Interpretation, zum Wohle von Patient:innen, erschwert.
Interessenkonflikte: Keine.
Literatur
- 1.
- Roheger M, Ernst M, Folkerts AK, Krohm F, Liebermann-Jordanidis H, Chakraverty D, Droz M, Adams A, Eggers C, Monsef I, Hounsome J, Dresen A, Skoetz N, Kalbe E. Physical interventions for people with Parkinson's disease: a systematic review and network meta‐analysis (published protocol). Cochrane Database of Systematic Reviews 2021, Issue 2. Art. No.: CD013856. DOI: 10.1002/14651858.CD013856