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23. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

01. - 03.09.2022, Lübeck

Best-Practice-Empfehlungen zum Umgang mit der COVID-19-Pandemie in der stationären und ambulanten Pflege: Ergebnisse aus Fokusgruppendiskussionen im Projekt egePan Unimed

Meeting Abstract

  • Daniela Eggers - Universität zu Lübeck, Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege, Lübeck, Deutschland
  • Adrienne Henkel - Universität zu Lübeck, Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege, Lübeck, Deutschland
  • Manuela Schmidt - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • Brigitta Weltermann - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • Katrin Balzer - Universität zu Lübeck, Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege, Lübeck, Deutschland

Evidenzbasierte Medizin für eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung. 23. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Lübeck, 01.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22ebmPS-05

doi: 10.3205/22ebm012, urn:nbn:de:0183-22ebm0125

Published: August 30, 2022

© 2022 Eggers et al.
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Hintergrund/Fragestellung: Regionale Unterschiede in Bezug auf die Dynamik der COVID-19-Pandemie sowie in gegebenen Versorgungsstrukturen machen es notwendig, regional adaptierte Best-Practice-Empfehlungen für die Settings der transsektoralen Versorgung in Deutschland zu entwickeln. Ziel des Verbundprojekts egePan Unimed (Entwicklung, Testung und Implementierung von regional adaptiven Versorgungsstrukturen und Prozessen für ein evidenzgeleitetes Pandemiemanagement koordiniert durch die Universitätsmedizin) ist es unter anderem, auf der Basis von Erfahrungen beruflicher Akteure Empfehlungen für das Pandemiemanagement in der regionalen transsektoralen Versorgung zu beschreiben. Im Mittelpunkt stehen hierbei folgende Themenbereiche: (1) Zusammenarbeit in Taskforces und Netzwerken, (2) Strukturen und Prozesse in der ambulanten ärztlichen Versorgung und (3) in der ambulanten Pflege und der stationären Langzeitpflege sowie (4) im Rettungswesen. Dieser Vortrag bezieht sich auf die Ergebnisse zu den Bereichen (1) und (3).

Methoden: Von März bis Juni 2021 wurden deutschlandweit Leitungen von Pflegeheimen (n=100), Pflegediensten (n=121), Pflegestützpunkten (n=98), Krankenhäusern (pflegerische Leitungen) (n=29) via Online-Survey befragt, um systematisch Erfahrungen zu (neu etablierten) Strategien, Strukturen und Prozessen für das Pandemiemanagement zu erfassen und Best-Practice-Modelle zu identifizieren. Diese quantitativen Ergebnisse wurden anschließend in jeweils zwei Fokusgruppen pro Themenbereich mit Expertinnen und Experten konkretisiert und hinsichtlich möglicher Empfehlungen reflektiert.

Ergebnisse: Die Ergebnisse des Fragebogens lieferten teils sehr heterogene Daten. Die Mitarbeit in Netzwerken wurde von Pflegeheimen zum Beispiel sehr förderlich wahrgenommen, Pflegedienste fanden dies eher hinderlich. Diese unterschiedlichen Bewertungen der Strategien, Strukturen oder Prozesse werden in den Fokusgruppen mit geplanten Teilnehmerzahlen von je 5–10 Personen pro Gruppe im November 2021 diskutiert und in vorläufige Empfehlungen für ein regionales Pandemiemanagement mit dem Fokus auf Menschen mit Pflegebedarf münden.

Schlussfolgerung: Die identifizierten Best-Practice-Strukturen und -Prozesse sowie Empfehlungen können als Grundlage für die Entwicklung und weitere Evaluation von Qualitätsindikatoren für resilienzfördernde regionale Versorgungsstrukturen zur Bewältigung extern verursachter Krisen in der Gesundheitsversorgung dienen.

Interessenkonflikte: Keine