gms | German Medical Science

22. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

24. - 26.02.2021, digital

Personalisiertes Selbstmanagement Unterstützungsprogramm (P-SUP) für chronisch Kranke zur Steigerung der Gesundheitskompetenz und langfristigen Verhaltensänderung

Meeting Abstract

  • Lisa Giesen - Universitätsklinikum Köln, Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, Köln, Deutschland
  • Helene Könnecke - Universitätsklinikum Köln, Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, Köln, Deutschland
  • Johannes Goetz - Universitätsklinikum Köln, Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, Köln, Deutschland
  • Dusan Simic - Universitätsklinikum Köln, Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, Köln, Deutschland
  • Stephanie Stock - Universitätsklinikum Köln, Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, Köln, Deutschland
  • Inés van der Arend - Universitätsklinikum Aachen, Lehrgebiet Allgemeinmedizin, Aachen, Deutschland
  • Christian Funke - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Centre for Health and Society (chs), Medizinische Fakultät, Düsseldorf, Deutschland
  • Larisa Pilic - Universitätsklinikum Köln, Schwerpunkt Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät, Köln, Deutschland
  • Martina Heßbrügge-Bekas - Universitätsklinikum Essen, Institut für Allgemeinmedizin, Essen, Deutschland
  • Khalid Majjouti - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • Frank Vitinius - Uniklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Köln, Deutschland
  • Andreas Sönnichsen - Medizinische Universität Wien, Abteilung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Zentrum für Public Health, Wien, Österreich
  • Claas Lendt - Deutsche Sporthochschule Köln, Abteilung bewegungsorientierte Präventions- und Rehabilitationswissenschaften, Köln, Deutschland
  • Jens Kleinert - Deutsche Sporthochschule Köln, Abteilung Gesundheit und Sozialpsychologie, Köln, Deutschland
  • Uwe Konerding - Universität Bamberg, Trimberg Research Academy, Bamberg, Deutschland
  • Marcus Redaèlli - Universitätsklinikum Köln, Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, Köln, Deutschland

Who cares? – EbM und Transformation im Gesundheitswesen. 22. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. sine loco [digital], 24.-26.02.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21ebmPS-4-12

doi: 10.3205/21ebm083, urn:nbn:de:0183-21ebm0832

Published: February 23, 2021

© 2021 Giesen et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund/Fragestellung: Mit den Disease-Management-Programmen (DMP) wurden flächendeckend die evidenzbasierten Nationalen Versorgungsleitlinien (NVL) in die Regelversorgung implementiert und somit die Ergebnisqualität verbessert. Im Bereich des Selbstmanagements und bei Unterstützungsangeboten für PatientInnen mit besonderem Bedarf besteht jedoch Verbesserungspotenzial. Ziel von P-SUP ist, anhand eines strukturierten Selbstmanagement Programms mit gestufter, risikostratifizierter Unterstützung die Gesundheitskompetenz und Lebensqualität von PatientInnen mit Diabetes Mellitus Typ 2 und / oder KHK zu verbessern.

Methoden: Das Projekt ist als RCT für ca. 1.700 PatientInnen konzipiert. Die Interventionsgruppe erhält 4 Komponenten: 1.) angeleitete Peer-Support Gruppen mit wöchentlichen Bewegungstreffen und monatlichen Expertentreffen zu krankheitsrelevanten Themen, 2.) eine speziell entworfenen Online-Plattform, auf der evidenzbasierte Informationen und Verhaltensänderungstechniken zur Verfügung gestellt werden, 3.) personalisierte Feedbackberichte, die den Verlauf von krankheitsbezogenen Parametern darstellen und ein informiertes Feedbackgespräch mit dem Hausarzt ermöglichen und 4.) Telefoncoaching (TC) für PatientInnen mit Unterstützungsbedarf aufgrund von niedriger Gesundheitskompetenz und / oder niedrigem Aktivierungsgrad. Im Rahmen des TC werden u.a.

Motivational Interviewing und Shared Decision Making angewandt. Das TC wird in vordefinierten Abständen über den gesamten Interventionszeitraum von 18 Monaten hinweg durchgeführt, um die Intentionsumsetzung, langfristige Stabilisierung und Erhaltung der Patientenaktivierung sicherzustellen. Die Kontrollgruppe erhält die derzeitige Regelversorgung. Im Rahmen der Evaluation erfolgen per Fragebogen zu T0 (Beginn), T1 (9. Monat) und T2 (18. Monat) Messungen zu biomedizinischen, psychologischen und soziologischen Aspekten.

Vorläufige/erwartete Ergebnisse, Ausblick: Eine Verminderung von Krankenhausaufenthalten (primärer Endpunkt), sowie Verbesserungen in den Bereichen Gesundheitskompetenz, Aktivierung und Lebensqualität werden erwartet.

Die Kombination von vier Einzelkomponenten, deren Effektivität wissenschaftlich mehrfach belegt wurde, soll die Effektivität der DMPs steigern. In einer nachgelagerten Interventionsphase werden die Erkenntnisse des vom G-BA geförderten Projektes direkt umgesetzt und für die Regelversorgung getestet. Der Aufbau des Projektes ist so konzipiert, dass es sowohl analog als auch digital durchgeführt werden kann.