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Personalisiertes Selbstmanagement Unterstützungsprogramm (P-SUP) für chronisch Kranke zur Steigerung der Gesundheitskompetenz und langfristigen Verhaltensänderung
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Published: | February 23, 2021 |
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Hintergrund/Fragestellung: Mit den Disease-Management-Programmen (DMP) wurden flächendeckend die evidenzbasierten Nationalen Versorgungsleitlinien (NVL) in die Regelversorgung implementiert und somit die Ergebnisqualität verbessert. Im Bereich des Selbstmanagements und bei Unterstützungsangeboten für PatientInnen mit besonderem Bedarf besteht jedoch Verbesserungspotenzial. Ziel von P-SUP ist, anhand eines strukturierten Selbstmanagement Programms mit gestufter, risikostratifizierter Unterstützung die Gesundheitskompetenz und Lebensqualität von PatientInnen mit Diabetes Mellitus Typ 2 und / oder KHK zu verbessern.
Methoden: Das Projekt ist als RCT für ca. 1.700 PatientInnen konzipiert. Die Interventionsgruppe erhält 4 Komponenten: 1.) angeleitete Peer-Support Gruppen mit wöchentlichen Bewegungstreffen und monatlichen Expertentreffen zu krankheitsrelevanten Themen, 2.) eine speziell entworfenen Online-Plattform, auf der evidenzbasierte Informationen und Verhaltensänderungstechniken zur Verfügung gestellt werden, 3.) personalisierte Feedbackberichte, die den Verlauf von krankheitsbezogenen Parametern darstellen und ein informiertes Feedbackgespräch mit dem Hausarzt ermöglichen und 4.) Telefoncoaching (TC) für PatientInnen mit Unterstützungsbedarf aufgrund von niedriger Gesundheitskompetenz und / oder niedrigem Aktivierungsgrad. Im Rahmen des TC werden u.a.
Motivational Interviewing und Shared Decision Making angewandt. Das TC wird in vordefinierten Abständen über den gesamten Interventionszeitraum von 18 Monaten hinweg durchgeführt, um die Intentionsumsetzung, langfristige Stabilisierung und Erhaltung der Patientenaktivierung sicherzustellen. Die Kontrollgruppe erhält die derzeitige Regelversorgung. Im Rahmen der Evaluation erfolgen per Fragebogen zu T0 (Beginn), T1 (9. Monat) und T2 (18. Monat) Messungen zu biomedizinischen, psychologischen und soziologischen Aspekten.
Vorläufige/erwartete Ergebnisse, Ausblick: Eine Verminderung von Krankenhausaufenthalten (primärer Endpunkt), sowie Verbesserungen in den Bereichen Gesundheitskompetenz, Aktivierung und Lebensqualität werden erwartet.
Die Kombination von vier Einzelkomponenten, deren Effektivität wissenschaftlich mehrfach belegt wurde, soll die Effektivität der DMPs steigern. In einer nachgelagerten Interventionsphase werden die Erkenntnisse des vom G-BA geförderten Projektes direkt umgesetzt und für die Regelversorgung getestet. Der Aufbau des Projektes ist so konzipiert, dass es sowohl analog als auch digital durchgeführt werden kann.