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Entwicklung und Pilotierung eines smarten Wohnraumassessments zur Verbesserung der teilhabeorientierten Überleitung aus der Rehabilitation nach Hause
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Published: | February 23, 2021 |
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Hintergrund/Fragestellung: Grundlegend für eine Teilhabeorientierung in der medizinischen Rehabilitation sind Kenntnisse zum jeweiligen Kontext, in dem Teilhabe ermöglicht werden soll. Bei Rehabilitand*innen mit chronischen Gesundheitsproblemen steht oft die sichere Rückkehr nach Hause im Vordergrund. Ein Wohnraumassessment gibt Aufschluss über die Umweltanforderungen an die funktionellen Fähigkeiten der Rehabilitand*innen, über die notwendige Versorgung mit Hilfsmitteln, Wohnraumanpassungen und unterstützt die Ableitung von Rehabilitationszielen. Ein digital gestütztes Wohnraumassessment, durchgeführt durch Dritte (u.a. Angehörige) kann während des Klinikaufenthaltes zusätzliche Belastungen von Rehabilitand*innen und Therapeut*innen durch wegfallende Fahrtwege reduzieren und ein konkretes Bild zur Wohnumgebung geben. Ziel des Vorhabens ist es, ein Smartes Wohnraumassessment zu entwickeln, dieses bestmöglich in einen Pfad der klinischen Versorgung zu integrieren und auf Machbarkeit und Akzeptanz bei den wichtigsten Nutzergruppen zu prüfen [1].
Methoden: In einem Expertenworkshop mit Ergotherapeut*innen, Physiotherapeut*innen und Mitarbeiter*innen der Sozialarbeit werden Anforderungen an ein Smartes Wohnraumassessment identifiziert und in einem zweiten Workshop das Konzept auf Machbarkeit diskutiert und konsentiert. Auf Grundlage eines vorangegangenen Mixed-methods-Review wird ein Interventionsprotokoll und ein Implementierungskonzept unter Anwendung der Normalization Process Theory entwickelt [2]. Die Intervention wird anschließend in einer Pilotstudie in einer medizinischen Rehabilitationsklinik mit insgesamt 30 Rehabilitand*innen einer aus den Bereichen Geriatrie und Neurologie erprobt. Eine begleitende Prozessevaluation untersucht den Umsetzungsgrad und Reichweite der Intervention, die Mechanismen der Implementierung, und die einflussnehmenden Kontextfaktoren. Neben der Auswertung von Routinedaten und einer standardisierten Befragung der Rehabilitand*innen werden mit 4 pflegenden Angehörigen und allen beteiligten Ergotherapeut*innen qualitative themenzentrierte Experteninterviews durchgeführt.
Vorläufige/erwartete Ergebnisse, Ausblick: Die Pilotstudie liefert Erkenntnisse zu Verbesserungspotentialen der Interventionsgestaltung, der Implementierungsstrategien, der Datenerhebungsprozesse und dient der Abschätzung einer realistischen Rekrutierungsdauer für eine spätere Wirksamkeitsstudie.
Interessenkonflikte: Die Autorinnen geben an, dass kein Interessenskonflikt besteht.
Literatur
- 1.
- Craig P, Dieppe P, Macintyre S, Michie S, Nazareth I, Petticrew M. Developing and evaluating complex interventions: the new Medical Research Council guidance. Int J Nurs Stud. 2013 May;50(5):587-92. DOI: 10.1016/j.ijnurstu.2012.09.010
- 2.
- Murray E, Treweek S, Pope C, MacFarlane A, Ballini L, Dowrick C, Finch T, Kennedy A, Mair F, O'Donnell C, Ong BN, Rapley T, Rogers A, May C. Normalisation process theory: a framework for developing, evaluating and implementing complex interventions. BMC Med. 2010 Oct 20;8:63. DOI: 10.1186/1741-7015-8-63