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22. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

24. - 26.02.2021, digital

Virtual-Reality-Therapie (VRT) bei Patienten mit Schlaganfall

Meeting Abstract

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  • Lisa Retkowsky - Hochschule 21, Physiotherapie, Deutschland
  • Anna Born - Hochschule 21, Physiotherapie, Deutschland

Who cares? – EbM und Transformation im Gesundheitswesen. 22. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. sine loco [digital], 24.-26.02.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21ebmPS-2-01

doi: 10.3205/21ebm055, urn:nbn:de:0183-21ebm0552

Published: February 23, 2021

© 2021 Retkowsky et al.
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Hintergrund/Fragestellung: Im Rahmen einer systematischen Recherche wurden von zwei unabhängigen Reviewer fünf wissenschaftliche Arbeiten zur Thematik VRT bei der Rehabilitation der Armfunktion von Patienten mit Schlaganfall ausgewählt und genauer untersucht. Anhand der aktuellen Studienlage wurde der Einfluss der VRT auf die Entwicklung der Armfunktion eines Patienten mit Schlaganfall im Vergleich zur konventionellen Therapie untersucht. Die Leitfrage der Recherche „Wirkt die VRT bei Patienten mit einem Schlaganfall zur Verbesserung der Funktion der oberen Extremität effektiver als die konventionelle Therapie?“, wurde nach dem PICO-Schema strukturiert.

Methoden: Die systematische Literaturrecherche nach randomisierten kontrollierten Studien wurde in den Sprachen Deutsch und Englisch durchgeführt. Für die Suche wurden die Datenbanken PEDro (1999 bis Juni 2020), PubMed (1971 bis Juni 2020), REHAB+ (2007 bis Juni 2020) und Cochrane (1993 bis Juni 2020) genutzt. Beide Reviewer nutzten bei der systematischen Literaturrecherche in den ihnen zugewiesenen Datenbanken dieselbe Suchstrategie. Anschließend schlossen die beiden Reviewer gemeinsam die Studien aus, die nicht ihre Einschlusskriterien erfüllten. Mithilfe der Pedro-Skala wurden die Studien bewertet. Studien die weniger als 7 von 11 Bewertungspunkte der Pedro – Skala erfüllten, wurden ausgeschlossen. Die Studienergebnisse und Schlussfolgerungen wurden auf ihre Ergebnisse und Schlussfolgerungen analysiert.

Ergebnisse: Das Fazit der Studien zeigt, dass die VRT machbar und in Kombination mit der konventionellen Therapie vorteilhaft ist. Nach dem derzeitigen Stand der Forschung ist die VRT der konventionellen Therapie im direkten Vergleich nicht überlegen. Sie ist in der subakuten und chronischen Phase sinnvoll und unabhängig von der Schlaganfallätiologie. Die VRT eignet sich somit in der Regel für alle Patienten nach einem Schlaganfall. Zudem kann sie eine motivierende Trainingsalternative darstellen. Für weitere Aussagen sind die Ergebnisse der Studien nicht signifikant genug.

Schlussfolgerung: Die VRT ist eine vielversprechende Ergänzung zu herkömmlichen Therapieformen. Weitere Forschungen sind allerdings unerlässlich, um evidenzbasierte Aussagen über die Effektivität dieser Therapieform formulieren zu können.

Interessenkonflikte: Die Autorinnen geben an, dass kein Interessenskonflikt besteht.


Literatur

1.
Kiper P, Szczudlik A, Agostini M, Opara J, Nowobilski R, Ventura L, Tonin P, Turolla A. Virtual Reality for Upper Limb Rehabilitation in Subacute and Chronic Stroke: A Randomized Controlled Trial. Arch Phys Med Rehabil. 2018 May;99(5):834-842.e4. DOI: 10.1016/j.apmr.2018.01.023 External link
2.
Brunner I, Skouen JS, Hofstad H, Aßmus J, Becker F, Sanders AM, Pallesen H, Qvist Kristensen L, Michielsen M, Thijs L, Verheyden G. Virtual Reality Training for Upper Extremity in Subacute Stroke (VIRTUES): A multicenter RCT. Neurology. 2017 Dec 12;89(24):2413-2421. DOI: 10.1212/WNL.0000000000004744 External link