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21. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13. - 15.02.2020, Basel, Schweiz

Welche Anforderungen stellen Hausärztinnen und Hausärzte an medizinische Informationen? Eine systematische Übersichtsarbeit qualitativer und quantitativer Studien

Meeting Abstract

  • Piet van der Keylen - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsklinium Erlangen – Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • Luca Frank - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsklinium Erlangen – Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • Johanna Tomandl - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsklinium Erlangen – Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • Ralph Möhler - Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften – Versorgungsforschung und Pflegewissenschaft, Bielefeld, Deutschland
  • Katharina Wollmann - Cochrane Deutschland, Universitätsklinikum Freiburg – Medizinische Fakultät, Deutschland
  • Andrea Schöpf - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Medizinische Biometrie und Statistik – SEVER, Freiburg, Deutschland
  • Andy Maun - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Medizinische Biometrie und Statistik – SEVER, Freiburg, Deutschland
  • Sebastian Voigt-Radloff - Cochrane Deutschland, Universitätsklinikum Freiburg – Medizinische Fakultät, Deutschland

Nützliche patientenrelevante Forschung. 21. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Basel, Schweiz, 13.-15.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20ebmPP5-05

doi: 10.3205/20ebm085, urn:nbn:de:0183-20ebm0856

Published: February 12, 2020

© 2020 van der Keylen et al.
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Hintergrund/Fragestellung: Mit der flächendeckenden Verbreitung des Internets in den letzten Dekaden hat sich auch der Zugang zu medizinischem Wissen stark verändert. Mit Einführung der Telematikinfrastruktur werden alle Praxen in Deutschland zu einem Internetanschluss verpflichtet. Die Digitalisierung hat die Möglichkeiten der Informationsverbreitung und -präsentation revolutioniert. Ein wachsendes Angebot an Informations- und Fortbildungsdienstleistern, wie Deximed, Uptodate oder die EbM-Guidelines, konkurrieren um die Aufmerksamkeit der HausärztInnen und mit klassischen Formaten, wie dem Lehrbuch. Die Anforderungen von HausärztInnen an solche medizinischen Informationsangebote sind bisher nur fragmentarisch erforscht worden, während es für Patienteninformationen bereits gut begründbare Empfehlungen gibt. Ein aktuelles Beispiel ist die Leitlinie evidenzbasierte Gesundheitsinformation des DNEbM von 2017. Eine systematische Übersicht über die Anforderungen von HausärztInnen an medizinische Information fehlt bisher.

Methoden: Es wird eine systematische Übersichtsarbeit qualitativer und quantitativer Studien durchgeführt. Die Literatursuche erfolgte in den Datenbanken Medline via PubMed, Scopus und Web of Science. Es wurden Originalarbeiten ab dem Jahr 2000 eingeschlossen, die sich vorwiegend mit HausärztInnen beschäftigten, und dabei deren Anforderungen, Suchverhalten, aber auch Barrieren mit textbasierten Informationsquellen unter Berücksichtigung des digitalen Wandels beschäftigten.

Ergebnisse: Nach der Entfernung von Duplikaten wurden 3397 Studien nach Titel und Abstrakt, und schließlich 46 Studien im Volltext geprüft. Derzeit wird die Datenanalyse durchgeführt. Beim Kongress werden die Ergebnisse im Rahmen einer geplanten Publikation vorgestellt und diskutiert.

Schlussfolgerung: Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Hausärzte neben klassischen Barrieren wie Zeitmangel und Zugangshindernissen, auch fehlende Fähigkeiten in Evidenz-basierter Medizin als Hürde bei der Informationbeschaffung sehen. Eine weitere wichtige Anforderung scheint zudem die Nützlichkeit der Informationen für den Praxisalltag zu sein.

Interessenkonflikte: keine angegeben