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21. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13. - 15.02.2020, Basel, Schweiz

Fehlermanagement per Webinar: mit innovativen Medien zu mehr Patientensicherheit in der ambulanten Versorgung

Meeting Abstract

  • Beate Sigrid Müller - Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Allgemeinmedizin, Deutschland
  • Dania Gruber - Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Allgemeinmedizin, Deutschland
  • Tatjana Blazejewski - Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Allgemeinmedizin, Deutschland
  • Marina Pommée - Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Allgemeinmedizin, Deutschland
  • Dagmar Lüttel - Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V., Deutschland
  • Hardy Müller - Techniker Krankenkasse, Deutschland; Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V., Deutschland
  • Katharina Rubin - Techniker Krankenkasse, Deutschland
  • Andreas Kintrup - Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe, Deutschland
  • Christian Thomeczek - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin, Deutschland
  • Reiner Heuzeroth - Asklepios Kliniken GmbH, Deutschland
  • Martin Beyer - Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Allgemeinmedizin, Deutschland

Nützliche patientenrelevante Forschung. 21. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Basel, Schweiz, 13.-15.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20ebmPP2-03

doi: 10.3205/20ebm059, urn:nbn:de:0183-20ebm0596

Published: February 12, 2020

© 2020 Müller et al.
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Hintergrund: Strukturiertes Fehlermanagement mit Fehlerberichts- und Lernsystemen wird in Arztpraxen bisher nicht flächendeckend angewandt, obwohl der G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss) es fordert. Innerhalb des Innovationsfonds-geförderten Projektes CIRSforte wurden 184 teilnehmenden Arztpraxen verschiedene Maßnahmen angeboten, um sie bei der Einführung von systematischem Fehlermanagement zu unterstützen. Von zentraler Bedeutung bei Fehlermanagement ist der praxisübergreifende Austausch, um auch aus den Fehlern Anderer zu lernen. Die Erfahrung zeigt, dass Praxisteams den direkten Austausch bei Präsenzveranstaltungen schätzen, Wege aber zeit- und kostenaufwendig sind. Webinare (web-basierte moderierte Seminare) können hier eine Alternative bieten.

Fragestellung: Wie werden Präsenzveranstaltungen und Webinare für den Austausch über kritische Ereignisse und Fehler von ambulanten Praxisteams angenommen?

Methoden: Da die CIRSforte-Praxen im gesamten Bundesgebiet lagen, entwickelten wir zur Förderung des praxisübergreifenden Austausches sowohl Präsenzveranstaltungen als auch Webinare. Ziel der Veranstaltungen war es, verschiedene Fehlerberichte vorzustellen und sich über präventive Maßnahmen auszutauschen. Je Format wurden fünf Termine angeboten. Alle Praxen wurden per Mail und postalisch eingeladen. Die Evaluation erfolgte mittels Fragebogen; die Auswertung mit SPSS 25.

Ergebnisse: Alle geplanten Webinare fanden statt, wohingegen die Präsenzveranstaltungen bis auf eine mangels Teilnehmern abgesagt wurden. Insgesamt nahmen 32 Personen an fünf Webinaren teil. Der zeitliche Aufwand des Webinars wurde von 86% der Teilnehmenden als angemessen wahrgenommen. Alle (100%) fanden den Austausch mit anderen Teilnehmenden hilfreich. 85% konnten am Ende des Webinars konkrete Vorschläge anderer Praxen benennen, die sie nun auch im eigenen Praxisalltag umsetzen wollten. Rund ein Drittel hatte technische Probleme.

Schlussfolgerung: Entgegen unserer Erwartung wurde das Format des Webinars sehr gut angenommen. Eine Anwendung auch in anderen Bereich halten wir für gut denkbar (Qualitätszirkel etc.).

Interessenkonflikte: CIRSforte wird durch den Innovationsfonds zur Förderung von Versorgungsforschung finanziell unterstützt (FKZ 01VSF16021).