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21. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13. - 15.02.2020, Basel, Schweiz

Forschungsprioritäten für den Bereich „Dementia Care” im DACH-Raum: Ergebnisse einer Delphi-Studie

Meeting Abstract

  • Julian Hirt - FHS St. Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Institut für Angewandte Pflegewissenschaft, Schweiz; Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Internationale Graduiertenakademie, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Deutschland
  • Melanie Burgstaller - FHS St. Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Institut für Angewandte Pflegewissenschaft, Schweiz
  • Thomas Beer - FHS St. Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Institut für Angewandte Pflegewissenschaft, Schweiz
  • Susi Saxer - FHS St. Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Institut für Angewandte Pflegewissenschaft, Schweiz
  • Adelheid Zeller - FHS St. Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Institut für Angewandte Pflegewissenschaft, Schweiz

Nützliche patientenrelevante Forschung. 21. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Basel, Schweiz, 13.-15.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20ebmS5-V2-02

doi: 10.3205/20ebm033, urn:nbn:de:0183-20ebm0337

Published: February 12, 2020

© 2020 Hirt et al.
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Hintergrund/Fragestellung: Um den Bedürfnissen und Bedarfen von Personen mit Demenz, ihren Angehörigen und ihren Betreuungspersonen in den jeweiligen komplexen Lebens- und Pflegesituationen gerecht zu werden, bedarf es einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit Forschungsschwerpunkten. Das Ziel dieser Arbeit war die Identifikation und Priorisierung von Pflegeforschungsschwerpunkten für das Themenfeld „Dementia Care“ im deutschsprachigen Raum.

Methoden: Es erfolgte eine systematische Datenbankrecherche in MEDLINE, CINAHL, PsycINFO, Cochrane Library und Web of Science Core Collection nach bestehenden Forschungsagenden zum Themenfeld „Dementia Care“ aus den vergangenen 25 Jahren in deutscher, englischer und französischer Sprache. Ergänzend fand eine Handsuche auf ausgewählten Internetseiten sowie eine vorwärts- und rückwärtsgerichtete Suche der eingeschlossenen Volltexte mittels Scopus statt. Im Rahmen eines dreistufigen Delphi-Verfahrens (i) ergänzten systematisch identifizierte Expertinnen und Experten zum Themenfeld Dementia Care in Pflegeforschung und Pflegepraxis aus dem deutschsprachigen Raum die aus der Literatur extrahierten Forschungsschwerpunkte und (ii) schätzten deren Wichtigkeit auf einer vierstufigen Skala ein. Anschließend (iii) priorisierten die Teilnehmenden die als wichtig erachteten Forschungsschwerpunkte mithilfe einer metrischen Skala von 100 Punkten.

Ergebnisse: Fünfzehn Expertinnen und Experten priorisierten 79 mehrheitlich als wichtig erachtete Themen. Prioritäre Themen sind u.a. „Selbstbestimmungskonzepte für Personen mit Demenz“, „Einbezug von Personen mit Demenz und informell Pflegenden in Forschungsprojekte“, „Methodologische Ansätze und Methoden“ sowie „Demenzspezifische Outcomes und Methoden ihrer Erfassung”.

Schlussfolgerung: In der vorliegenden Arbeit erfolgte eine Identifikation von Forschungsprioritäten, die sich in anderen Forschungsagenden nicht wiederfinden. Möglicherweise spiegelt sich darin die Notwendigkeit wieder, sich dem Themenfeld „Dementia Care“ nicht ausschließlich inhaltlich anzunähern, sondern es auch methodologisch zu reflektieren, weiterzuentwickeln und zu spezifizieren. Die erarbeiteten Forschungsprioritäten sind ein möglicher Orientierungsrahmen für die Pflegewissenschaft, die Gesundheitspolitik und die Forschungsförderung, um Forschungsaktivitäten strukturiert nachgehen zu können. Es ist empfehlenswert, die Prioritäten in regelmäßigen Abständen zu ergänzen, damit deren Aktualität gewährleistet ist.

Interessenkonflikte: Die Autorinnen und Autoren erklären, dass kein Interessenskonflikt vorliegt.