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20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

21. - 23.03.2019, Berlin

Implementierung von Zirkeltraining in die ambulante Schlaganfallversorgung: ein Knowledge Translation Projekt

Meeting Abstract

  • Gudrun Diermayr - SRH Hochschule Heidelberg, Fakultät für Therapiewissenschaften, Heidelberg, Deutschland
  • Andrea Greisberger - FH Campus Wien, Wien, Deutschland
  • Bernhard Elsner - SRH Hochschule für Gesundheit Gera, Gera, Deutschland
  • Maria Schomberg - SRH Hochschule Heidelberg, Fakultät für Therapiewissenschaften, Heidelberg, Deutschland
  • Lisa Barthelmes - SRH Hochschule Heidelberg, Fakultät für Therapiewissenschaften, Heidelberg, Deutschland
  • Nancy Salbach - University of Toronto, Toronto, Kanada

EbM und Digitale Transformation in der Medizin. 20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 21.-23.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19ebmP-OG10-09

doi: 10.3205/19ebm133, urn:nbn:de:0183-19ebm1337

Published: March 20, 2019

© 2019 Diermayr et al.
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Hintergrund/Fragestellung: Für Menschen mit einem Schlaganfall sind Einschränkungen der Gehfähigkeit und Mobilität von zentraler Bedeutung. Zur Verbesserung der Mobilität empfehlen aktuelle Leitlinien intensive Physiotherapie, die sich auf neurowissenschaftliche Erkenntnisse des motorischen Lernens stützt. Die neuen Ansätze wurden bisher nicht in den deutschen Heilmittelkatalog integriert. Dieser Umstand sowie die unvollständige Akademisierung der Physiotherapie könnten die Umsetzung der neuen Erkenntnisse in die ambulante Schlaganfallversorgung erschweren. Nationale Studien zeigen zudem eine Unterversorgung im ambulanten Setting.

Daraus ergibt sich ein dringender Bedarf, die Implementierung moderner, physiotherapeutischer Ansätze in die ambulante Schlaganfallversorgung zu fördern. Das Ziel dieses Projekts ist es, vorbereitende Daten für eine Knowledge Translation Studie zu generieren. Der ‚Knowledge-to-Action‘ Cycle bildet den theoretischen Rahmen und leitet die Teilschritte des Projekts.

Methoden:

1.
Im Rahmen einer Potentialanalyse (nach einem von Cochrane Deutschland entwickelten Leitfaden für Gesundheitsberufe) wurde eine evidenzbasierte Intervention, die zur Lösung oben skizzierter Fehl- und Unterversorgung beitragen könnte, identifiziert und wird auf ihr Übertragungspotential in den deutschen Kontext evaluiert.
2.
In einer Umfrage wird die derzeitige Arbeitsweise von PhysiotherapeutInnen in der ambulanten Schlaganfallversorgung erhoben. Als Grundlage für die Fragebogenentwicklung dienten das Theoretical Domains Framework von Susan Michie, klinische Leitlinien sowie der Heilmittelkatalog. Gesichts- und Inhaltsvalidität wurden durch ExpertInnen-Interviews und eine Pilottestung überprüft.
3.
Die Sicht der Schlaganfall-Betroffenen wird über eine Erhebung von Förderfaktoren und Barrieren zur Teilnahme am Rehasport und über eine Befragung nach Vorstellungen und Wünschen zur ambulanten Physiotherapie beleuchtet.

Vorläufige oder erwartete Ergebnisse, Ausblick: Als vielversprechende Intervention wurde im Rahmen der Potentialanalyse das Zirkeltraining identifiziert und wird derzeit auf Übertragbarkeit überprüft.

Die Ergebnisdarstellung im Poster fokussiert sich auf die Umfrage, um die allgemeine Arbeitsweise von PhysiotherapeutInnen in der ambulanten Schlaganfallversorgung und den Einsatz des Zirkeltrainings darzustellen.

Anmerkung: Die so generierten Daten dienen als Grundlage für eine Knowledge Translation Studie zur Optimierung der ambulanten Physiotherapie nach Schlaganfall.