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20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

21. - 23.03.2019, Berlin

Instrument zur Erfassung stationärer Pflegequalität nach der Krankenhausentlassung im Rahmen des Projekts PPE – Pflegeintensität und pflegesensitive Ergebnisindikatoren in deutschen Krankenhäusern

Meeting Abstract

  • Uta Kirchner-Heklau - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Halle, Deutschland
  • Gabriele Meyer - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Halle, Deutschland
  • Udo Schneider - Techniker Krankenkasse, Hamburg, Versorgungsmanagment – Entwicklung, Hamburg, Deutschland
  • Dirk Horenkamp-Sonntag - Techniker Krankenkasse, Hamburg, Versorgungsmanagment – Entwicklung, Hamburg, Deutschland
  • Karina Dietermann - Universität Hamburg, Hamburg Center for Health Economics (HCHE), Hamburg, Deutschland
  • Vera Winter - Universität Hamburg, Hamburg Center for Health Economics (HCHE), Hamburg, Deutschland; University of Southern Denmark, Department of Political Science and Public Management, Dänemark
  • Jonas Schreyögg - Universität Hamburg, Hamburg Center for Health Economics (HCHE), Hamburg, Deutschland
  • Steffen Fleischer - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Halle, Deutschland

EbM und Digitale Transformation in der Medizin. 20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 21.-23.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19ebmP-OG09-05

doi: 10.3205/19ebm119, urn:nbn:de:0183-19ebm1193

Published: March 20, 2019

© 2019 Kirchner-Heklau et al.
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Hintergrund/Fragestellung: Das Projekt PPE untersucht den Zusammenhang zwischen der Pflegekraftverhältniszahl und der Pflegequalität auf der Ebene von Fachabteilungen in deutschen Krankenhäusern. Als Indikatoren für die Pflegequalität werden verschiedene pflegesensitive Messgrößen, beispielsweise nosokomiale Infektionen betrachtet. Indikatoren der Pflegequalität können auf der Struktur-, Prozess-und Ergebnisebene erhoben werden. Als Datenbasis für die Qualitätsindikatoren werden Routinedaten der Krankenkassen ausgewertet und durch eine Primärdatenerhebung ergänzt. Diese ermöglicht eine Berücksichtigung der Leistungsempfänger*innen-Perspektive. Derzeit liegt hierfür kein geeignetes deutschsprachiges Instrument vor. Ein wesentliches Projektziel ist daher die Erstellung eines Fragebogens, welcher die Pflegequalität nach der Entlassung der Patient*innen aus akut-stationären Krankenhausbereichen auf unterschiedlichen Ebenen erfassen kann.

Methoden: Eine systematische Literaturrecherche nach Messinstrumenten wurde durchgeführt. Zusätzlich wurden Expert*innen konsultiert, um Indikatoren der Pflegequalität zu erfragen. Alle Items aus der Literaturrecherche sowie die Indikatoren aus den Expert*innengesprächen wurden kategorisiert. Danach fand eine Auswahl von kulturell und klinisch aussagekräftigen Items und Indikatoren statt.

Ergebnisse: Die Literaturrecherche erbrachte 23 englischsprachige Instrumente sowie ein deutschsprachiges Instrument. Der PPE-15 (PICKER) wurde als geeignetstes englischsprachiges Instrument erachtet und gänzlich übersetzt. Für die Expert*innengespräche wurden 16 Teilnehmer*innen telefonisch oder persönlich befragt. Die Auswertung der Interviews ergab 89 Indikatoren, von denen 7 die Prozess- und 82 (auch) die Ergebnisqualität widerspiegeln können. Die Ordnung der Items und Indikatoren ergab 20 Themenbereiche, wie z.B. das Vertrauen zu den Pflegenden und die Einbindung der Patient*innen in die Pflege.Von insgesamt 38 ausgewählten Items bilden 15 die Strukturen und Pflegeprozesse ab und 23 die Pflegeergebnisse.

Schlussfolgerungen: Vor dem Einsatz wird der Fragebogen in einem Pretestverfahren erprobt und modifiziert. Im Gesamtprojekt werden die Daten der Patient*innenbefragung mit Abrechnungsdaten der Techniker Krankenkasse und den Daten der Qualitätsberichtserstattung der Krankenhäuser zusammengeführt. Hierdurch wird erwartet eine umfassendere Perspektive auf die Pflegequalität gewinnen zu können sowie die Validität und Aussagekraft der Pflegequalitätseinschätzung basierend auf der Primärbefragung zu steigern.