gms | German Medical Science

20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

21. - 23.03.2019, Berlin

iKNOW – Entwicklung und Evaluation eines online-gestützten Beratungstools für BRCA1/2-Mutationsträgerinnen

Meeting Abstract

  • Gudrun Rauwolf - Technische Universität Berlin, Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft, Berlin, Deutschland
  • Dorothee Speiser - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, Berlin, Deutschland
  • Friederike Kendel - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizinische Psychologie, Berlin, Deutschland
  • Markus Feufel - Technische Universität Berlin, Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft, Berlin, Deutschland
  • Caren Hilger - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizinische Psychologie, Berlin, Deutschland
  • Maren Heibges - Technische Universität Berlin, Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft, Berlin, Deutschland
  • Laura Besch - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, Berlin, Deutschland

EbM und Digitale Transformation in der Medizin. 20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 21.-23.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19ebmP-EG02-09

doi: 10.3205/19ebm054, urn:nbn:de:0183-19ebm0540

Published: March 20, 2019

© 2019 Rauwolf et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund/Fragestellung: Frauen mit einer BRCA1/2-Genmutation haben ein stark erhöhtes Risiko an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken. Die Beratung der Betroffenen stellt Ärzt*innen und Ratsuchende vor Herausforderungen: Ärzt*innen müssen mit der schnell wachsenden Evidenz Schritt halten und komplexe Informationen verständlich vermitteln. Ratsuchende müssen ihr Erkrankungsrisiko und entsprechende Handlungsoptionen verstehen, um schwerwiegende Entscheidungen informiert treffen zu können.

Zielsetzung: Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines online-gestützten Beratungstools. Ärzt*innen sollen in ihrem Bemühen um eine standardisierte und an aktueller Evidenz orientierten Beratung strukturell unterstützt werden. Sie können das online-gestützte Beratungstool gezielt zu einer anschaulichen Risikokommunikation und Beratung, z.B. zu prophylaktischen Operationen und intensivierter Früherkennung, nutzen. Dabei können sie auf erklärende Grafiken und Illustrationen zurückgreifen. Das Beratungstool wird an die unterschiedlichen Informationsbedürfnisse der Ratsuchenden angepasst, auch persönliche Einstellungen der Ratsuchenden werden berücksichtigt. Die Beratungsinhalte sollen nach der Beratungssitzung zugänglich bleiben. Den Ratsuchenden werden zudem Formate bereitgestellt, die sie in ihrer Situation und bei Entscheidungsprozessen unterstützen.

Methoden: Implementierung und Evaluation des Beratungstools: Im Rahmen einer multizentrischen, randomisiert-kontrollierten Interventionsstudie (N = 200: n = 100 Interventionsgruppe; n = 100 Kontrollgruppe/Standard Care) wird das Beratungstool im klinischen Alltag zu vier Messzeitpunkten (T0: vor der Beratung; T1: unmittelbar nach der Beratung; T2: vier Wochen nach der Beratung; T3: sechs Monate nach der Beratung) evaluiert. Primärer Endpunkt ist das Risikoverständnis der Ratsuchenden, sekundäre Endpunkte sind die Krankheitsangst, die krankheitsunspezifische Angst, die subjektive Risikowahrnehmung, die gesundheitsbezogene Lebensqualität, die Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen und die Nutzerbewertung von Ärzt*innen und Ratsuchenden.

Ausblick: Bei einer erfolgreichen Evaluation soll das Beratungstool in die Regelversorgung übernommen und die Inhalte an die aktuelle Evidenz regelmäßig angepasst werden.

Interessenkonflikte: Hinweis: Das interdisziplinäre Projekt iKNOW wird vom Innovationsfond des G-BA gefördert.