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20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

21. - 23.03.2019, Berlin

Headache Hurts – eine mobile Applikation zur Prävention von Migräne, Kopfschmerz vom Spannungstyp und Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch

Meeting Abstract

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  • Karin Frisch - ZIES gGmbH, Deutschland
  • Utta Petzold - BARMER, 1140 – Produktentwicklung / Versorgungsmgmt., Deutschland

EbM und Digitale Transformation in der Medizin. 20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 21.-23.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19ebmP-EG01-07

doi: 10.3205/19ebm042, urn:nbn:de:0183-19ebm0423

Published: March 20, 2019

© 2019 Frisch et al.
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Hintergrund/Fragestellung: Der Vortrag/Posterbeitrag stellt die mobile Applikation „Headache Hurts“ vor, die in einem von der BARMER begleiteten Pilotprojekt zur Kopfschmerzprävention an Hochschulen entwickelt wurde. Etwa 70% der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland sind von primären Kopfschmerzerkrankungen wie Migräne und Kopfschmerz vom Spannungstyp betroffen. Das Pilotprojekt „KopfHoch – Kopfschmerz & Migräne an der Hochschule kompetent vorbeugen“ zielt darauf, Studierende und Beschäftigte an Hochschulen bei der Prävention von Kopfschmerzerkrankungen zu unterstützen.

Methoden: Das Projekt begann mit einer umfassenden Datenerhebung zur Kopfschmerzbelastung von Studierenden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der teilnehmenden Hochschulen. Unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Hartmut Göbel (Schmerzklinik Kiel) wurden zwei repräsentative Stichproben (Studierende: N=2.169; Beschäftigte: N=1.108) ausgewertet. Auf Grundlage der Auswertungsergebnisse wurden die im Rahmen des Projektes bereitzustellenden Maßnahmen und Materialien entwickelt. Zentrale Elemente sind die Informationsplattform headache-hurts.de und die mobile Applikation „Headache Hurts“, die Studierende bei der individuellen Prävention von Kopfschmerzen unterstützt. Die Wirksamkeit der Projektmaßnahmen wird mithilfe einer weiteren Erhebung Mitte/Ende 2019 evaluiert werden.

Ergebnisse: Die Dreimonatsprävalenz von Kopfschmerzerkrankungen betrug bei Studierenden 65,5%, bei Hochschulmitarbeiter/innen 65,6%. 39,3% der Studierenden mit Migränemerkmalen und 20,4% der Studierenden mit Merkmalen des Kopfschmerz vom Spannungstyp zeigten einen schwere Beeinträchtigung (GRAD IV) nach MIDAS. Die Angaben zum individuellen Alltagsverhalten stützten die Annahme, dass gezielte Maßnahmen in den Verhaltensbereichen Essen und Trinken, Schlafen, Entspannung und Pausen, Bewegung und Sport sowie Nutzung von Bildschirmmedien wirksam zur Prävention von Kopfschmerzerkrankungen beitragen können. 48,3% der Studierenden äußerten Bedarf an einer Informationsplattform im Internet, 35,1% an einer mobilen App und 30,4% an Video-Tutorials.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der initialen Erhebungen im Projekt „KopfHoch“ bestätigen die Sinnhaftigkeit bzw. Zweckmäßigkeit

  • von Maßnahmen zur Kopfschmerzprävention an Hochschulen;
  • des Einsatzes digitaler Medien bei der Kopfschmerzprävention an Hochschulen;
  • der durch die mobile Applikation „Headache Hurts“ übermittelten Verhaltensanregungen zur individuellen Kopfschmerzprävention.

Interessenkonflikte: Die Referentin ist Geschäftsführerin der ZIES gGmbH, welche das Projekt „KopfHoch – Kopfschmerz und Migräne and der Hochschule kompetent vorbeugen“ in Partnerschaft mit der BARMER durchführt.


Literatur

1.
Göbel H. Die Kopfschmerzen. 3. Auflage. Springer Medizin Verlag; 2012.
2.
Stewart WF, Lipton RB, Dowson AJ, Sawyer J. Development and testing of the Migraine Disability Assessment (MIDAS) Questionnaire to assess headache-related disability. Neurology. 2001;56(6 Suppl 1):S20-8.