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20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

21. - 23.03.2019, Berlin

Informationssuche über digitale Medien (Internet und Apps) – Unterschiede in der Bevölkerung Deutschlands nach soziodemografischen und anderen gesundheitsrelevanten Parametern. Ergebnisse der KomPaS-Studie

Meeting Abstract

  • Kerstin Horch - Robert Koch-Institut, Abt. Epidemiologie u Gesundheitsmonotoring, Deutschland
  • Julia Truthmann - Robert Koch-Institut, Abt. Epidemiologie u Gesundheitsmonotoring, Deutschland
  • Anne Starker - Robert Koch-Institut, Abt. Epidemiologie u Gesundheitsmonotoring, Deutschland
  • Susanne Jordan - Robert Koch-Institut, Abt. Epidemiologie u Gesundheitsmonotoring, Deutschland

EbM und Digitale Transformation in der Medizin. 20. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 21.-23.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19ebmS4-V6-02

doi: 10.3205/19ebm027, urn:nbn:de:0183-19ebm0279

Published: March 20, 2019

© 2019 Horch et al.
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Text

Hintergrund/Fragestellung: Online Health Information Seeking Behavior ist inzwischen ein weit verbreitetes Gesundheitsverhalten, das im Zusammenhang mit Empowerment und Gesundheitskompetenz beschrieben wird. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Nutzung von Online-Ressourcen für Gesundheitsinformationen unter Berücksichtigung gesundheitsrelevanter Einflussfaktoren in der Bevölkerung darzustellen.

Methoden: Den Stichprobenrahmen der KomPaS-Studie des Robert Koch-Instituts bildete die volljährige, deutschsprachige Wohnbevölkerung in Privathaushalten, die über Festnetz- sowie Mobilfunkanschlüsse erreichbar war. Insgesamt wurden 5.053 Personen telefonisch interviewt. Die Fragen zur Informationssuche erfassten über die Vorgabe von Antwortkategorien die Häufigkeit der Nutzung klassisch konventioneller (Radio/Fernsehen, Printmedien etc.) und digitaler Informationsquellen. Aufgrund der thematischen Komplexität der Studie konnte das Informationsverhalten hinsichtlich einzelner Aspekte des Gesundheitszustandes und -verhaltens, der Gesundheitskompetenz und gesundheitlicher Kontrollüberzeugungen untersucht werden. Die Analyse erfolgte deskriptiv mit den Survey-Prozeduren von STATA SE 15.1.

Ergebnisse: 69% der Befragten nutzen das Internet als Quelle für Gesundheitsinformationen, 19% Gesundheits-Apps. Erwachsene in den höheren Altersgruppen greifen eher auf Radio/Fernsehen und Printmedien zurück als Jüngere, ebenso auch Personen mit niedriger Bildung versus höhere Bildung. Chronisch kranke Menschen informieren sich häufiger über das Internet zu Gesundheitsthemen als Personen ohne chronische Krankheit. Ein guter/sehr guter subjektiver Gesundheitszustand, sportliche Aktivität und gesundheitliche Kontrollüberzeugungen sind mit häufiger Gesundheitsthemensuche im Internet und über Gesundheits-Apps positiv assoziiert. Die genannten Assoziationen sind statistisch signifikant.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse erlauben eine differenzierte Beschreibung der Informationssuche zu gesundheitlichen Themen über digitale Medien. Dabei wird deutlich, dass zielgruppenspezifische Informationsstrategien erforderlich sind, um die Bevölkerung bestmöglich zu Gesundheitsthemen zu informieren.


Literatur

1.
Horch K, et al. KomPaS: Studie zur Kommunikation und Patientensicherheit. Public Health Forum. 2017;25(1):28-30.