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Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl: 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

08.03. - 10.03.2018, Graz

Health Technology Assessment von eHealth-Anwendungen: wer, wie, was, wann?

Meeting Abstract

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  • author Dimitra Panteli - Department of Health Care Management, Berlin University of Technology; WHO Collaborating Centre for Health Systems Research and Management; European Observatory on Health Systems and Policies Research Hub
  • author Alric Rüther - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen

Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl. 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Graz, Österreich, 08.-10.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18ebmW-06

doi: 10.3205/18ebm166, urn:nbn:de:0183-18ebm1665

Published: March 6, 2018

© 2018 Panteli et al.
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Einführung und Relevanz des Themas: Digitale Anwendungen im Gesundheitswesen vermehren und verbreiten sich ständig. Von Software für schnellere und präzisere Diagnostik bis zu mobilen Apps zur Unterstützung des Selbstmanagements von Patienten, wird das Angebot immer größer. Die vom Deutschen Bundesministerium für Gesundheit geförderte Studie CHARISMA („Chancen und Risiken von Gesundheitsapps“ / „Chances and Risks of mHealth Applications“) schätzte die aktuelle Anzahl an verfügbaren mobilen Anwendungen, die direkt an Verbraucher gerichtet sind, bei mehr als 100 000. Darunter wäre laut anderer Auswertungen eine dreistellige Zahl von Apps zu finden, die von der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland unterstützt bzw. angeboten werden. Jedoch erreichen digitale Anwendungen Patienten bzw. Leistungserbringer je nach Typ und Ansatz oft ohne grundsätzliche Kontrolle Ihrer Qualität, und definitiv ohne Nachweis Ihres tatsächlichen Patientennutzens. Ob und inwiefern diverse Produkte Anspruch auf Erstattung haben bzw. haben könnten wird diskutiert; bisher basieren Leistungsübernahmen hauptsächlich auf Vereinbarungen zwischen einzelnen Zahlern (Kassen) und IT-Hersteller. HTA hat sich als Werkzeug von evidenzbasierten Erstattungsentscheidungen für Gesundheitstechnologien bewährt. Seine Rolle bei der Einführung von neuen digitalen Anwendungen bleibt aber unklar. Herausforderungen umfassen dabei einen fehlenden bzw. unklaren regulatorischen Rahmen, die Vielfalt und kurze Halbwertszeit von relevanten Technologien sowie den Bedarf an eine differenzierte methodologische Annährung (existierende Frameworks, wie zum Beispiel das MAST zur Bewertung telemedizinischer Anwendungen sind nur bedingt zu übertragen). Um das Patientenwohl zu schützen und eine angemessene und effiziente Mittelverteilung in öffentlichen Gesundheitssystemen zu gewährleisten wären grundlegende Überlegungen zum Thema HTA von digitalen Anwendungen von Wichtigkeit, nicht zuletzt als Teil einer umfassenderen Strategie auf nationaler und/oder europäischer Ebene bezüglich der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung.

Ablauf des Workshops – Zeitplan und Deckung anfallender Kosten: Der Workshop soll 90 Minuten dauern. Nach 10 Minuten Aufriss der Problematik durch die Moderatoren, gefolgt von 10 Minuten für die Definition der zu besprechenden Schwerpunkte, würde eine 45-minütige Open Space-Sitzung stattfinden. Abschließend würden Inhalte zusammengefasst und festgehalten.

Begründung für das Format als Workshop: Das Ziel der Sitzung setzt voraus, dass das Wissen aller Teilnehmer genutzt wird. Da es um eine komplexe Fragestellung geht, für die noch kein allgemeingültiger, konkreter Rahmen existiert, ist die Erarbeitung von Prioritäten, wie diese von teilnehmenden Interessierten wahrgenommen werden, wichtig. Das Format soll sowohl den Austausch von bestehender Erfahrung als auch die Generierung von neuem Wissen ermöglichen.

Didaktisches Konzept und Inhalte des Workshops:

Format: Der Workshop ist als Open-Space-Sitzung geplant. Dabei entsteht die genaue Agenda für die Diskussion vor Ort, vorgegeben sind vorwiegend der thematische Rahmen und die Zielsetzung. Nach einer kurzen Einführung zu diesen Punkten und Konsens zu den anstehenden Diskussionspunkten wird parallel in Interessengruppen gearbeitet; die Teilnehmer dürfen sich der Gruppen selbst zuordnen und jede Gruppe hält diskutierte Inhalte schriftlich fest. Die Ergebnisse werden abschließend im Plenum diskutiert; Handlungsansätze können hier geplant bzw. initiiert werden.

Ziel: Der Workshop hat zwei Ziele. Erstens, dass Expertise aus unterschiedlichen Ländern und Disziplinen zusammenkommt, die Hauptproblematik zu HTA von eHealth-Anwendungen diskutiert und mehrere Facetten beleuchtet. Zweitens, dass die Basis für ein konzeptionelles Framework gelegt wird, welches dann vom Fachbereich HTA des Deutschen Netzwerkes Evidenzbasierte Medizin weitergeführt werden kann.

Moderatoren: Alric Rüther / Dimitra Panteli