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Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl: 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

08.03. - 10.03.2018, Graz

Entwicklung und Nutzertestung eines Kurzfilms zur Erklärung von Überdiagnosen

Meeting Abstract

  • Sabine Keller - IQWiG
  • Viviane Clarin - How2-AG
  • Marie-Luise Dierks - Medizinische Hochschule Hannover
  • author presenting/speaker Dennis Fechtelpeter - IQWiG
  • Ännie Kroiss - How2-AG
  • Antje Meyer - Medizinische Hochschule Hannover
  • Maria Rutz - Medizinische Hochschule Hannover
  • Thommy Scheel - How2-AG
  • Gabriele Seidel - Medizinische Hochschule Hannover
  • Klaus Koch - IQWiG

Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl. 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Graz, Österreich, 08.-10.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18ebmV-10-1

doi: 10.3205/18ebm057, urn:nbn:de:0183-18ebm0574

Published: March 6, 2018

© 2018 Keller et al.
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Text

Hintergrund: Studien zeigen, dass viele Menschen Probleme haben, den Begriff Überdiagnose zu verstehen. Bei der Entwicklung einer Entscheidungshilfe zum Mammografie-Screening zeigte sich, dass besonders Menschen mit niedrigerem Bildungshintergrund Verständnisprobleme hatten. Das Medium Film könnte hilfreich sein, um das Thema Überdiagnose zu erklären und Menschen zu erreichen, denen schriftliche Informationen allein nicht ausreichen.

Methoden: Ein 3 ½-minütiger animierter Kurzfilm wurde entwickelt, der Überdiagnosen an den Beispielen Brust- und Prostatakrebs erklärt. Zusätzlich wurden allgemein verständliche Texte erstellt. Der Film und die Texte wurden in Fokusgruppen mit insgesamt 20 Männern und Frauen hinsichtlich Akzeptanz und Verständlichkeit getestet.

Ergebnisse: Die Gestaltung des Films wurde als sehr gelungen bewertet. Die meisten Nutzer empfanden die Inhalte als verständlich und glaubwürdig. Die Mehrheit fand den Film ausgewogen, einzelne Nutzer empfanden ihn als zu negativ Früherkennungsuntersuchungen gegenüber. Die Mehrheit empfand ihn als hilfreich, um Überdiagnosen zu verstehen, jedoch nicht als ausreichende Unterstützung für die eigentliche Entscheidung. Einigen Nutzern fehlten konkrete Informationen, wie mit der Entscheidung für oder gegen Früherkennungsuntersuchungen umzugehen ist.

Fazit: Der Film kann hilfreich sein, um Überdiagnosen zu erklären. Er hilft vermutlich nur sehr begrenzt bei der eigentlichen Entscheidung. In einem nächsten Schritt sollte der Film in einer randomisiert kontrollierten Studie getestet werden.