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Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl: 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

08.03. - 10.03.2018, Graz

Modelle für die ambulante Versorgung in ländlichen strukturschwachen Regionen – ein Scoping Review

Meeting Abstract

  • author presenting/speaker Laura Krabbe - Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen
  • Sibel Altin - Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen
  • Anke Walendzik - Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen
  • Jürgen Wasem - Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen
  • Barbara Buchberger - Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen

Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl. 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Graz, Österreich, 08.-10.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18ebmV-09-1

doi: 10.3205/18ebm051, urn:nbn:de:0183-18ebm0519

Published: March 6, 2018

© 2018 Krabbe et al.
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Text

Hintergrund und Fragestellung: Ländliche strukturschwache Regionen sind durch unterdurchschnittlich schwach besiedelte Räume, eine überdurchschnittlich ältere Bevölkerung mit häufig chronischen Erkrankungen und Multimorbidität sowie einen Fachkräftemangel in der medizinischen Versorgung gekennzeichnet. Demnach besteht ein Bedarf an neuen Versorgungsmodellen, um die flächendeckende medizinische Versorgung in diesen Regionen zukünftig zu gewährleisten.

Ein Scoping Review verfolgt das Ziel, sich einen Überblick über ein breites Forschungsfeld und die vorhandene Evidenz zu verschaffen und unter anderem darauf aufbauend Forschungsfragen zu präzisieren.

Ziel des Scoping Reviews ist die Identifizierung von Modellen für die ambulante Versorgung in ländlichen strukturschwachen Regionen unter der Berücksichtigung von medizinischen, ökonomischen, ethischen, sozialen, rechtlichen sowie organisatorischen Aspekten im Sinne eines Health Technology Assessments (HTA).

Methoden: Eine systematische Literaturrecherche wurde in den Datenbanken MEDLINE, EMBASE und The Cochrane Library im November 2016 durchgeführt und durch Handsuchen ergänzt. Das Literaturscreening wurde von zwei unabhängigen Gutachtern durchgeführt, die bei Uneinigkeit diskutierten. Für den Scoping Review wurden aus den eingeschlossenen Studien der Name des Erstautors, das Veröffentlichungsjahr, der Studientyp, das Land, das Modell, das Vergleichsmodell und der medizinische Fachbereich extrahiert.

Ergebnisse: Durch die systematische Recherche wurden 14.344 Treffer zu den sechs erwähnten Aspekten identifiziert, von denen 1.659 (11,5%) auf Abstractebene eingeschlossen wurden. Für den Scoping Review bspw. zum Aspekt „Medizin“ wurden 366 Volltexte (80% der n=456 auf Abstractebene identifizierten Studien) eingeschlossen. Im Wesentlichen lassen sich die Studien den Bereichen Telemedizin, Delegationsmodelle, Versorgungszentren, mobile Pflege, multidisziplinäre Versorgung/Netzwerke sowie medizinische häusliche Pflege zuordnen.

Schlussfolgerungen: Der Scoping Review gibt einen Überblick über die beste verfügbare Evidenz zu international bestehenden Modellen für die ambulante Versorgung in ländlichen strukturschwachen Regionen. Auf Basis des Scoping Reviews werden die Eigenschaften der Modelle systematisiert und die formulierten Fragestellungen für einen HTA präzisiert. Zudem werden weitere Einschlusskriterien entwickelt, um eine Übertragbarkeit der identifizierten Modelle auf den deutschen Versorgungskontext zu diskutieren.