Article
Rapid Reviews: Schnelle Evidenzsynthese für gesundheitspolitische EntscheidungsträgerInnen?
Search Medline for
Authors
Published: | February 23, 2016 |
---|
Outline
Text
Zielsetzung: Im folgenden Workshop wird das Konzept Rapid Review (RR) als mögliches Tool zur schnellen Evidenzsynthese vorgestellt. Dabei wird auf die unterschiedlichen methodischen Herangehensweisen von RRs eingegangen und die potentiellen Vor- und Nachteile der Evidenzsynthese mittels RR werden diskutiert. Workshopteilnehmende sollen unter anderem Elemente eines RR-Protokolls zu einer Public Health-relevanten Fragestellung entwickeln und erörtern. Die praktische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Möglichkeiten der Umsetzung eines RR soll Workshopteilnehmende dazu befähigen, Stärken und Schwächen von RR-Formaten zu identifizieren und mögliche Einschränkungen in der Praxis zu berücksichtigen.
Relevanz: Gesundheitspolitische Entscheidungen müssen oft innerhalb von kurzer Zeit getroffen werden. Die Aufbereitung von Evidenz in Form von systematischen Reviews (SR) dauert jedoch oft Monate oder Jahre. Um EntscheidungsträgerInnen innerhalb kurzer Zeit mit evidenzbasiertem Wissen zu unterstützen, sind RRs in den letzten Jahren als ein Tool zur zeitnahen Evidenzsynthese in den Vordergrund getreten. Bis dato gibt es allerdings noch keine einheitliche Definition von RRs bzw. den unterschiedlichen RR-Formaten. Außerdem können RRs abhängig von ihrer Konzeptualisierung zu deutlich unterschiedlichen Ergebnissen führen. Einige methodische Forschungsinitiativen, auch innerhalb von Cochrane, arbeiten derzeit daran, die Gültigkeit der Aussagen von RRs mit denen von SRs zu vergleichen und methodische Unterschiede sichtbar zu machen. Zudem wurde kürzlich eine Cochrane-Methodengruppe zu RRs gegründet.
Methoden: Der Workshop gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil findet eine kurze Einführung in das Themenfeld von RRs und dessen Grundlagen statt. Im zweiten Teil bearbeiten die Workshopteilnehmenden in Kleingruppen ein Konzept für einen RR zu einer Public Health-relevanten Fragestellung. Das Praxisbeispiel zielt dabei auf zwei Schwerpunkte ab: 1.) Möglicher Bias und Einfluss auf die Validität der Schlussfolgerungen des RR, die durch die Abkürzung von spezifischen Review-Schritten im Vergleich zur Erstellung eines SR entstehen können sowie daraus resultierende potentielle Defizite für politische EntscheidungsträgerInnen bzw. AuftraggeberInnen. 2.) Die konzeptionelle Einbeziehung von Stakeholdern und deren Auswirkungen während der Durchführung eines RR. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten werden vorgestellt und gemeinsam diskutiert.
Kosten: Anfallende Kosten der Workshop-ModeratorInnen sind gedeckt.