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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

Ergotherapie zur Prävention und Gesundheitsförderung bei älteren Menschen: Ein Scoping Review

Meeting Abstract

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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmP9f

doi: 10.3205/14ebm109, urn:nbn:de:0183-14ebm1094

Published: March 10, 2014

© 2014 Meiling et al.
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Hintergrund und Fragestellung: Etwa 2/3 der über 65-Jährigen weisen mindestens 2 chronische Erkrankungen auf. Dies führt nicht nur zu Einschränkungen bei der Selbstständigkeit im Alltag, sondern mindert auch Lebensqualität und soziale Teilhabe. Untersucht wurde deshalb, welche Evidenz es für ergotherapeutische Interventionen aus dem Bereich der Prävention und der Gesundheitsförderung gibt, um älteren Menschen ein Höchstmaß an Selbstständigkeit, Lebensqualität, sozialer Teilhabe und ein längeres Verbleiben im häuslichen Umfeld zu ermöglichen.

Material/Methoden: Es wurde eine Datenbanksuche in Cochrane CENTRAL, OTseeker, Medline via Pubmed und in der EBP-Datenbank des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten e.V. durchgeführt. Eingeschlossen wurden RCTs in deutscher oder englischer Sprache, die zwischen 01.01.1997 und 15.11.2013 erschienen waren. Die Teilnehmer mussten im Durchschnitt ≥65 Jahre sein und noch ohne dauerhaften Pflege- oder Betreuungsbedarf in der eigenen Wohnung leben. Ausgeschlossen wurden Kosteneffektivitätsstudien sowie RCTs, die Bewohner von Pflegeheimen oder anderen Einrichtungen untersuchten, in denen die Interventionen sich nur oder vordergründig an pflegende Angehörige richteten oder nicht bzw. nicht in erster Linie von Ergotherapeuten durchgeführt wurden. Die Studien wurden von zwei Ratern auf ihre Eignung überprüft und bezüglich der methodischen Qualität bewertet.

Ergebnisse: Die Recherche ergab insgesamt 1506 Treffer von denen letztlich 28 die Einschlusskriterien erfüllten (darunter 3 Langzeitauswertungen). Insgesamt waren die untersuchten Interventionen und Endpunkte recht heterogen. Am häufigsten wurden gesundheitsfördernde und präventive Maßnahmen für Menschen untersucht, die gestürzt oder sturzgefährdet waren, z.B. wegen einer Sehbehinderung.

Schlussfolgerung: Es gibt vorläufige Evidenz für die Wirksamkeit ergotherapeutischer Interventionen zur Verbesserung der häuslichen Sicherheit, zur Sturzprävention und zum Erhalt der Selbstständigkeit in den Aktivitäten des täglichen Lebens bei älteren Menschen mit Sehbehinderungen und Gebrechlichkeit. Mittels weiterer Forschung sollten diese Ergebnisse untermauert und untersucht werden, ob ähnliche Erfolge auch bei weiteren Zielgruppen möglich sind.