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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

Wissenschaftliche Begleitung der Einführung von Kinaesthetics

Meeting Abstract

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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmP4a

doi: 10.3205/14ebm064, urn:nbn:de:0183-14ebm0640

Published: March 10, 2014

© 2014 Behncke et al.
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Hintergrund und Fragestellung: Kinaesthetics ist ein Lernkonzept, das für Pflegekräfte angeboten wird, um ihre Bewegungskompetenzen, z.B. beim Transfer von Patienten zu verbessern. Eine Vielzahl patienten-relevanter Endpunkte sollen durch die Anwendung positiv beeinflusst werden. Kinaesthetics ist eine komplexe Intervention, deren Evaluation sich daher an bestehenden Konzepten wie dem Framework des MRC (Medical Research Council, 2008) ausrichten sollte. Hierbei ist z.B. eine Evaluation der Prozesse bei der Implementierung von besonderer Bedeutung. Bisher gibt es keine Evidenz für die Wirksamkeit von Kinaesthetics. Dennoch ist das Konzept in der Pflege weit verbreitet ist und wird z.B. im nationalen Expertenstandard als geeignete Maßnahme zur Dekubitusprävention empfohlen. Derzeit wird Kinaesthetics am UKSH auf den Intensivstationen eingeführt und somit besteht die Möglichkeit, wichtige Erkenntnisse über die Prozesse zu erhalten. Die Studie untersucht, welche Faktoren die Implementierung positiv bzw. negativ beeinflussen.

Methoden/Materialien: Mittels eines Mixed-Methods-Ansatzes werden auf allen Ebenen des MRC Prozess- und Ergebnisdaten erfasst. Die Prozessevaluation wird auf Ebene der Pflegekräfte, Trainer und Teamleitungen durchgeführt. Alle Teilnehmer wurden schriftlich mittels eines selbst entwickelten Fragebogens während der Schulungsphase befragt. Mit den Trainern wurden leitfadengestützte Interviews geführt. Die Teamleitungen wurden in Fokusgruppeninterviews befragt, die mittels einer Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Als ein nächster Schritt ist im Rahmen der Ergebnisevaluation eine standardisierte nichtteilnehmende Beobachtung auf den teilnehmenden Stationen geplant, wobei nicht geschulte Intensivstationen als Kontrollgruppe hinzugezogen werden. Geplant ist weiterhin eine schriftliche Befragung der Pflegekräfte zu ihrem selbst wahrgenommenen Belastungsempfinden, dem Gesundheitszustand, der Zufriedenheit sowie den selbst wahrgenommenen Kinaesthetics-Kompetenzen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Projektstart war im März 2012, 8 Intensivstationen mit 344 Pflegenden nehmen an dem Projekt teil. Bisher wurden 16 Schulungen begleitet und 110 Pflegekräfte befragt. Von jeder Station hat eine Teamleitung an den Fokusgruppeninterviews teilgenommen und alle drei Trainer wurden interviewt. Die bisherigen Evaluationsschritte geben erste Hinweise auf wichtige Barrieren und fördernde Faktoren. Weitere Ergebnisse werden beim Kongress präsentiert.