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Methoden für systematische Reviews von gesundheitsökonomischen Studien – ein Überblick und Vergleich
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Published: | March 11, 2013 |
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Hintergrund und Fragestellung: Vor dem Hintergrund marginal werdender Effektivitätsunterschiede neuer alternativer Therapieformen können gesundheitsökonomische Studien einen wichtigen Beitrag zur Entscheidungshilfe leisten. Die gesundheitsökonomische Literatur wächst stetig an, was mittlerweile auch für systematische Reviews von gesundheitsökonomischen Studien (GÖ-SR) zutrifft. Das methodische Vorgehen und die methodische Qualität von GÖ-SR sind jedoch sehr heterogen.
Ziel dieser Arbeit war die Identifikation von Methoden zur Erstellung und Generalisierbarkeit von GÖ-SR um den aktuellen Wissenstand aufzuzeigen und Unterschiede in den Empfehlungen zu analysieren.
Material/Methoden: Es wurde eine systematische Recherche in den Datenbanken MEDLINE, EMBASE, HTA, Cochrane methodology register und NHS EED durchgeführt. Darüber hinaus wurden die Internetseiten aller Mitgliederinstitutionen von INAHTA, HTAi und EUnetHTA durchsucht sowie die Institutionen angeschrieben. Zusätzlich wurde das Cochrane Handbuch (CH) überprüft [1]. Informationen zu Schritten der Erstellung (Fragestellung, Einschlusskriterien, Literatursuche, Studienselektion, Datenextraktion, Datensynthese, Generalisierbarkeit) spezifisch für GÖ-SR. wurden extrahiert und analysiert. Der gesamte Prozess wurde unabhängig von zwei Wissenschaftlern durchgeführt.
Ergebnisse: Die Literaturrecherche erzielte 2093 Treffer. Nach dem Screeningprozess verblieben sieben Publikationen. Darüber hinaus wurden 15 Methodenhandbücher von 9 HTA-Agenturen und das CH eingeschlossen.
Zu jedem Erstellungsschritt eines GÖ-SR wurden Empfehlungen identifiziert. Jedoch war die Detailtiefe der Beschreibung sehr unterschiedlich. Insbesondere zur Literaturrecherche, -extraktion, -bewertung und Übertragbarkeit fanden sich detaillierte Angaben. Hingegen werden zur Synthese der Daten kaum Aussagen getroffen. Trotz diverser Übereinstimmung der Empfehlungen zum Vorgehen existieren sowohl bezüglich einzelner Schritte als auch zum Gesamtprozess der Erstellung Abweichungen und teilweise sogar gegensätzliche Aussagen in den Empfehlungen. Dieses trifft insbesondere auf die Empfehlungen zu Literaturrecherche und -selektion zu.
Schlussfolgerung: Bisher bestehen keine einheitlichen Standards für die Erstellung von GÖ-SR. Um die Qualität und Transparenz solcher Studien zu erhöhen und somit die Akzeptanz als Entscheidungshilfe zu stärken ist eine Harmonisierung notwendig. Daher ist die Entwicklung evidenzbasierter Standards zwingend notwendig.