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Evidenz und Entscheidung: System unter Druck
10. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

05.03. - 07.03.2009 in Berlin

Messbarkeit und Vergleich der Lesbarkeit von Gesundheitsinformationen – ein Pilotprojekt

Meeting Abstract

  • corresponding author Roland Büchter - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Köln, Deutschland
  • author Marco Knelangen - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Köln, Deutschland
  • author Pascal Huber - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Köln, Deutschland
  • author Hilda Bastian - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Köln, Deutschland

Evidenz und Entscheidung: System unter Druck. 10. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 05.-07.03.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09ebmP5.5

doi: 10.3205/09ebm068, urn:nbn:de:0183-09ebm0686

Published: March 4, 2009

© 2009 Büchter et al.
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Text

Hintergrund

Die Lesbarkeit ist einer von mehreren Faktoren der Verständlichkeit eines Textes. Sie ergibt sich aus formalen Aspekten der Schriftsprache und lässt sich über bestimmte Parameter wie die Wortlänge sprachstatistisch erheben [1]. Im Rahmen einer aktuellen Evaluation des IQWiG-Gesundheitsportals Gesundheitsinformation.de wurde in einem Pilotprojekt eine Lesbarkeitsanalyse durchgeführt.

Methoden

Es wurde untersucht, welchen Grad der Lesbarkeit Gesundheitsinformation.de im Vergleich zu unterschiedlichen deutschsprachigen Publikumsmedien erreicht. Es wurden 52 Texte von Gesundheitsinformation.de berücksichtigt sowie 156 Texte aus unterschiedlichen deutschsprachigen Publikumsmedien (u.a. Apotheken Umschau, Süddeutsche Zeitung, Netdoktor und Onmeda), die mittels „content matching“ identifiziert wurden. Die Lesbarkeit der Texte wurde mit einer Lesbarkeitsanalyse-Sofware anhand der SMOG-Formel berechnet [2]. Kleine Werte auf der SMOG-Skala deuten auf eine leichte Lesbarkeit hin, große Werte auf eine schwere Lesbarkeit. Die Ergebnisse wurden deskriptiv ausgewertet und in einem Ranking vergleichend dargestellt.

Ergebnisse

Die Texte von http://gesundheitsinformation.de erreichten im Mittel einen SMOG-Grade von 12,8. Damit wiesen sie eine vergleichbare Lesbarkeit auf wie die Brigitte (12,2) und Stiftung Warentest (12,2). Am schwierigsten lesbar erwiesen sich die Gebrauchsinformationen der am häufigsten verschriebenen Arzneimittel (SMOG: 15). Im Rahmen des Pilot-Projekts wurden methodische Herausforderungen identifiziert, die bei einer Lesbarkeitsanalyse von Gesundheitsinformationen zu beachten sind, vor allem in Bezug auf die Auswahl der Text-Samples.

Schlussfolgerung/Implikation

Das Pilotprojekt deutet darauf hin, dass Gesundheitsinformation.de eine angemessene Lesbarkeit aufweist. Bei der Durchführung von Lesbarkeitsanalysen sollten besondere methodische Aspekte berücksichtigt werden.


Literatur

1.
Best KH. Sind Wort- und Satzlängen brauchbare Kriterien der Lesbarkeit von Texten? In: Wichter S, Busch A, Hrsg. Wissenstransfer – Erfolgskontrolle und Rückmeldungen aus der Praxis. Frankfurt a. M.: Lang; 2006. S. 21-31.
2.
Micro Power & Light Co. Readability Calculation Version 7.0. Dallas, Texas (USA).