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Evidenz und Entscheidung: System unter Druck
10. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

05.03. - 07.03.2009 in Berlin

Pflegemaßnahmen zur Dekubitusprävention: entsprechen sie dem Expertenstandard Dekubitusprophylaxe?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Doris Wilborn - Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizin-/Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft, Berlin, Deutschland
  • Ruud Halfens - Universiteit Maastricht, Department of Health Care and Nursing Science, Maastricht, Niederlande
  • Theo Dassen - Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizin-/Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft, Berlin, Deutschland

Evidenz und Entscheidung: System unter Druck. 10. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 05.-07.03.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09ebmP3.7

doi: 10.3205/09ebm055, urn:nbn:de:0183-09ebm0553

Published: March 4, 2009

© 2009 Wilborn et al.
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Hintergrund

In den Jahren 2004 und 2005 hatten rund die Hälfte der im Rahmen einer bundesweiten Prävalenzerhebung teilnehmenden Pflegeheime und Kliniken den Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in ihren Einrichtungen zur Entwicklung ihrer hauseigenen Standards genutzt.

Ziel dieser Untersuchung ist es, die durchgeführten Pflegemaßnahmen zur Dekubitusprävention in Pflegeheimen und Kliniken abzubilden, unterschieden nach Nutzung des Expertenstandards oder nicht.

Methoden

Daten von 142 deutschen Pflegeheimen und Kliniken aus 2004 und 2005 mit 9888 dekubitusgefährdeten Patienten und Bewohnern werden ausgewertet. Die Auswertung fokussiert zum einen Einrichtungen, die ihren Standard gemäß Expertenstandard entwickelt haben und zum anderen Einrichtungen, die sich bei der Entwicklung auf andere Quellen beziehen. Die informierte Zustimmung der Patienten und Be-wohner ist Voraussetzung zur Teilnahme an der Studie. Von der Ethik-Kommission der Berliner Ärztekammer lag die Genehmigung zur Durchführung der Studie vor.

Ergebnisse

Die prozentualen Anteile von Bewohnern und Patienten, die empfohlene Maßnahmen erhielten, unterscheiden sich nicht in ihrer Häufigkeit, ob sie in Einrichtungen, die den Expertenstandard als Entwicklungsgrundlage genutzt hatten oder nicht, lagen.

Die prozentualen Anteile von Bewohnern und Patienten, die nicht mehr empfohlene Maßnahmen wie die Hautmassage und die 90 Grad Lagerung erhielten, sind zwar gering, aber in Einrichtungen größer, wo der Expertenstandard nicht als Basis zur Entwicklung der hauseigenen Standards diente.

Schlussfolgerung/Implikation

Die Kriterien des Expertenstandards dienen offensichtlich nicht in allen Fällen als Entwicklungsgrundlage der hauseigenen Standards. Empfohlene Maßnahmen sind weit verbreitet, nicht mehr empfohlene Maßnahmen werden weiterhin angewendet. Eine konsequente Überprüfung der Umsetzung der hauseigenen Standards z.B. mit Hilfe des Audit-Instruments des DNQP sollte Bestandteil des Qualitätsmanagements in den Einrichtungen sein.


Literatur

1.
DNQP, Hrsg. Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege. Entwicklung - Konsentierung - Implementierung. 2. Auflage. Osnabrück; 2004.