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Qualität von ethischen Leitlinien. Eine systematische Übersichtsarbeit unter Verwendung der AGREE Kriterien
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Published: | March 4, 2009 |
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Hintergrund
Empfehlungen zur klinischen Ethik werden häufig nicht systematisch in klinische Leitlinien integriert, sondern finden sich ausgelagert in ethischen Leitlinien. Ethische Leitlinien werden meist von öffentlich-korporatistischen Institutionen, von Fachgesellschaften oder auf Klinikebene erstellt. Im Unterschied zu klinischen Leitlinien werden Qualitätsaspekte von ethischen Leitlinien bislang kaum kritisch diskutiert.
Methoden
Leitlinien zu medizinischen Entscheidungen am Lebensende wurden im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche in MEDLINE identifiziert und in Anlehnung an explizite Einschlusskriterien von zwei Reviewern in ihrer Relevanz bewertet. Alle eingeschlossenen Studien werden mit dem AGREE Instrument ausgewertet. Schwierigkeiten in der Anwendung des AGREE Instrumentes bei ethischen Leitlinien werden systematisch erfasst.
Ergebnisse
Von 92 identifizierten Leitlinien wurden 51 nach Relevanzbewertung eingeschlossen. Ein Großteil der bewerteten ethischen Leitlinien zu medizinischen Entscheidungen am Lebensende wurde als qualitativ unzureichend bewertet, während einige wenige Leitlinien demonstrieren, dass eine hohe Qualität in Anlehnung an die AGREE-Kriterien auch für ethische Leitlinien möglich ist.
Schlussfolgerung/Implikation
Das AGREE Instrument ist in vielen Bereichen vom Ansatz her gut geeignet für die Qualitätsbewertung von ethischen Leitlinien bedarf aber in Teilbereichen der Adaptation bzw. Modifikation. Bei der Entwicklung von ethischen Leitlinien sollten die AGREE Kriterien bestmöglich berücksichtigt werden. Einzufordern ist insbesondere eine verbesserte Transparenz zum methodischen Vorgehen, zur Beteiligung von Interessensgruppen, zum Umgang mit Dissens und zur Anwendbarkeit der Leitlinie. Modifikationen der AGREE Kriterien bedarf es unter anderem bei der Bewertung von ethischen Begründungsverfahren.