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Beta2-adrenergische Autoantikörper bei Patienten mit okulärer Hypertension und primärem Offenwinkelglaukom
Beta2-adrenergic autoantibodies in patients with ocular hypertension and primary open-angle glaucoma
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Betablocker sind eine Standardtherapy für primäre Offenwinkelglaukome (POWG). Ziel dieser Studie war der Nachweis von Autoantikörpern (AAK) gegen beta2-adrenerge Rezeptoren bei Patienten mit Okulärer Hypertension (OHT) und POWG.
Methode
48 Patienten mit POWG, 11 Patienten mit OHT und 19 Patienten mit Katarakt als Kontrollen wurden in diese Studie eingeschlossen. Die AAK wurden mittels eines Bioassays bestimmt [1] . An kultivierten neonatalen Kardiomyozyten der Ratte wurden die AAK gegen G-Protein gekoppelte Rezeptoren (GPCR) nachgewiesen und ihre Interaktion untersucht. Die Zellen schlagen spontan und exprimieren verschiedene GPCR. Die Änderung des Aktivitätsstatus der Zellen kann direkt durch Zählen der Schlagfrequenz bestimmt werden. Die Spezifität des beobachteten Effektes und die Identifizierung des beteiligten Rezeptors wurde durch Verwendung Rezeptor-spezifischer Antagonisten untersucht. Der Bioassay für agonistische Antikörper weist eine hohe Reproduzierbarkeit auf.
Ergebnisse
Antikörper, die Rattenkardiomyozyten über den β2-adrenergen Rezeptor stimulieren, können in 75% der Patienten mit POWG und 73% der Patienten mit OHT gefunden werden. Der Effekt ist in beiden Gruppen hochsignifikant (p<0.001). Die Stimulation der Rattenkardiomyozyten durch die AAK ist sensitiv für ICI, einen spezifischen β2-adrenerger Rezeptorblocker, der aktiv die Kontraktion über den G-Protein gekoppelten β2-adrenergen Rezeptor aufhebt. Die Kardiomyozyten sind sensitiv gegen das β2-agonistische Clenbuterol in Gegenwart von negativen Seren als Hinweis für ein funktionierendes System. Die AAK sind vom IgG3 Isotyp.
Schlussfolgerungen
Bei Patienten mit POWG und OHT konnten agonistische Autoantikörper gegen den G-Protein gekoppelten ß2-Rezeptor gefunden werden. Die Ergebnisse dieser Studie weisen auf eine mögliche Rolle in der Kammerwasserdynamik hin und stützen autoimmunologische Aspekte in der Pathogenese der primären Offenwinkelglaukome.