Article
Genetische Mosaikbildung führt zu einem milderen okulären Verlauf bei Neurofibromatose 2
Genetic mosaicism associated with milder ocular manifestations in neurofibromatosis 2
Search Medline for
Authors
Published: | September 18, 2006 |
---|
Outline
Text
Ziel
Mosaikbildung ist häufig (25-30%) bei Neurofibromatose 2 (NF 2)-Patienten mit de novo Mutationen und führt zu einem Shift des phänotypischen Spektrums zur milden Verlaufsform. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die okulären Befunde bei 10 molekularbiologisch gesicherten NF2-Mosaik-Patienten mit denen eines unselektierten NF2-Patientenguts zu vergleichen.
Methode
In einer prospektiven, nicht kontrollierten Fallstudie wurden 108 Patienten, die die Diagnosekriterien für F2 erfüllten, einer kompletten ophthalmoskopischen und neuroophthalmologischen Untersuchung unterzogen. Alle Patienten wurden auf Mutationen im NF2-Gen untersucht.
Ergebnisse
10 von 108 Patienten wurden nach genetischer Analyse als NF2-Mosaik-Patienten identifiziert. Bei diesen 10 Patienten war eine okuläre Beteiligung seltener. Während 73 der 108 unselektierten Patienten (68%) eine Katarakt aufwiesen, waren es bei den Mosaikpatienten 5 von 10 (50%). Es zeigten sich bei den Mosaikpatienten keine Makulopathien im Sinn eines retinalen oder pigmentepithelialen Hamartoms, ein Patient zeigte einen sekundären Strabismus bei einem Hirnnerventumor, es gab keinen Fall von Tumoren des Nervus opticus.
Schlussfolgerungen
Genetischer Mosaizismus führt zu weniger NF2-assoziierten Veränderungen. Im Fall milder okulärer Befunde können diese als Hinweis auf Mosaizismus betrachtet werden.