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Posttraumatische “Endophthalmitis” – Chirurgie einer intraokularen 17x7x7mm Kupfer-Zink-Patronenhülse bei einem Kind
Diagnosis of posttraumatic “endophthalmitis” - management of a 17x7x7mm copper-zinc intraocular gunshell in a child
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Unerwartete Diagnose und Management einer “Feuerwerkskörper“-Verletzung bei einem Jungen, der sich mit „posttraumatischer Endophthalmitis“ vorstellte.
Patient
Ein 10 Jahre alter Junge erlitt eine Explosionsverletzung während eines im Inneren des Omans vorkommenden aktuellen Spieles, bei dem mit Schwarzpulver gefüllte Patronenhülsen in das offene Feuer geworfen werden. Bei der Untersuchung fand sich eine 14mm perforierende korneosklerale Wunde (2mm Kornea, bis 12mm hinter dem Limbus) mit prolabierendem, uvealen Gewebe und braunem Exsudat, fraglicher Lichtscheinwahrnehmung und Verdacht auf infektiöse Endophthalmitis. Ein CCT zeigte einen metallischen intraokularen Fremdkörper in einem kollabierten, luftgefüllten Bulbus mit Netzhautablösung und subretinaler Blutung. Nach Wundverschluß und erfolgloser antibiotischer Behandlung wurde eine Biometrie, eine Phakektomie und ppv mit Entfernung der subretinalen Blutung mit PfCl und posterioren Sklerotomien sowie die Extraktion eines 17x7x7 mm großen IOFK durch einen 12mm breiten, lamellären erweiterten Skleratunnel, Endolaserbehandlung, Silikonölauffüllung (5700cs) und sklerafixierter Hinterkammerlinse (+26dpt) durchgeführt.
Ergebnisse
Intraoperativ konnten Makrophagenklumpungen gesehen werden, eine Glaskörperprobe zeigte Zellen, aber kein Wachstum von Keimen. Die Spektroskopie des Fremdkörpers zeigte Kupfer, Zink, Blei und andere Metalle. Die Diagnose einer Chalkosis wurde gestellt. Der postoperative Heilungsverlauf war unauffällig, die Hinterkammerlinse war in loco, der IOD 9mmHg und die Fundusuntersuchung zeigte eine CDR von 0.2 sowie eine anliegende Netzhaut. Das Blitz-VEP konnte kein Potential ableiten.
Schlussfolgerungen
Intraokulare Geschosshülsen oder -teile sollten schnellstmöglich entfernt werden, um einen kupferbedingten entzündlichen Schaden zu vermeiden. Sehr große und scharfkantige Fremdkörper können durch einen erweiterten skleralen Flaptunnel entfernt werden.