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Kontaktlinsenanpassung bei Patienten mit Keratokonus und irregulärem Astigmatismus nach perforierender Hornhautverletzung
Rigid contact lenses in patients with keratoconus and irregular astigmatism after perforating ocular injury
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Ziel war es, die Wirksamkeit formstabiler Kontaktlinsen bei komplizierten Hornhautpathologien zu prüfen.
Methode
Diese Studie umfaßt 17 Patienten mit Keratokonus und 2 Patienten mit Narbenbildung und irregulärem Astigmatismus nach perforierender Hornhautverletzung, die innerhalb der letzten zwei Jahre mit formstabilen Kontaktlinsen versorgt wurden.
Ergebnisse
Von den 17 Keratokonus-Patienten fand sich in 3 Fällen eine symmetrische, in 11 Fällen eine asymmetrische Ausprägung. Bei 3 Patienten wurde eine einseitige Manifestation festgestellt. In 23/30 Augen war der Konus unten oder temporal unten lokalisiert mit ovaler Ektasie, in 8 Augen zentral oder parazentral mit runder Ektasie. Die durchschnittliche Myopie betrug -1.66 dpt (+4.75 bis -10.25 dpt), der durchschnittliche Astigmatismus -2.5 dpt (0 bis -8.25 dpt). Der beste Visus mit Brille betrug im Durchschnitt 0.5 (1/35-1.0), mit formstabiler Kontaktlinse 0.9 (0.6-1.0). Eine Visusverbesserung konnte mit Kontaktlinse in allen Fällen erreicht werden. 19/32 Augen konnten mit einer 4-kurvigen Corneallinse versorgt werden. Für 8/32 Augen wurden individuelle Anpaßlösungen entwickelt. 2/32 Augen konnten mit einer asphärischen Kontaktlinse versorgt werden, 1/32 mit einer bitorischen Kontaktlinse, bei 2/32 Augen war keine Korrekturhilfe notwendig. Komplikationen beschränkten sich auf oberflächliche Keratopathien, die in einigen Fällen eine Modifikation der Kontaktlinse erforderlich machten. Bei einer Patientin kam es im Beobachtungszeitraum zu einer fortschreitenden Ausprägung des Keratokonus, die eine Neuanpassung erforderlich machte.
Schlussfolgerungen
Mit Kontaktlinsen kann bei Keratokonus und irregulärem Astigmatismus mit Hornhautnarbenbildung nach perforierender Verletzung eine deutliche Sehverbesserung erzielt werden. Eine operative Intervention läßt sich so hinauszögern oder gar vermeiden. Ein längerer follow-up ist erforderlich.