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Chirurgische Therapieoptionen bei großen Aderhautmelanomen
Surgical treatment options in large uveal melanomas
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Die strahlentherapeutische Behandlung großer Aderhautmelanome, hat eine ungünstige Prognose bezüglich Visus- und Bulbuserhalt, wegen der zu erwarteten Spätkomplikationen. Die Resektion großer Tumoren entweder ab externo (transsklerale Resektion, TSR) oder ab interno (Endoresektion, ER) sind alternative Behandlungsoptionen, die potentielle Vorteile in der Therapie dieser komplizierten Fälle bieten.
Methode
Bei 254 Patienten mit großen Aderhautmelanomen (Tumor-Prominenz: 7,0-14,0 mm, Mittelwert: 9,0 mm), wurde entweder eine TSR mit adjuvanter Ruthenium-Brachytherapie (n=166) oder eine primäre Protonenbestrahlung mit anschließender ER (n=88) durchgeführt. Der Visus vor der Behandlung betrug zwischen 0,02 und 1,0 (Mittelwert: 0,4). Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 36 Monate.
Ergebnisse
Insgesamt konnte bei 86% der Patienten eine Enukleation vermieden werden. 35% der Patienten benötigten jedoch weitere vitreoretinale Eingriffe wegen Glaskörper- bzw. subretinaler Blutungen oder Netzhautablösungen. Der mittlere Visusverlust betrug 3,9 Zeilen auf einen mittleren postoperativen Visus von 0,1 nach 36 Monaten. Tumorrezidive wurden in 12% aller Patienten beobachtet, wobei nach TSR die Rezidivrate höher war als nach ER. Anderseits ist die Häufigkeit strahleninduzierter Nebenwirkungen nach Protonenbestrahlung und anschließender ER mit ca. 30% nach 2 Jahren höher als nach TSR.
Schlussfolgerungen
Die Resektion großer Aderhautmelanome entweder nach vorausgegangener Protonenbestrahlung oder mit anschließender adjuvanter Brachytherapie ist eine sinnvolle und sichere Behandlungsalternative zu der bisher durchgeführten alleinigen Bestrahlung bzw. Enukleation. Die Komplikationsraten nach diesen Therapieoptionen sind im Vergleich zur alleinigen Bestrahlung geringer, bei der die induzierte Tumornekrose ein signifikantes Problem ist. Die Kombination von Bestrahlung und Chirurgie ist jedoch unabdingbar, um das Risiko von Tumorrezidiven zu minimieren.