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Validität und Reproduzierbarkeit der statischen automatisierten retinalen Gefäßanalyse
Accuracy and reproducibility of static automated retinal vessel analysis
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Die klinische Validität und Reproduzierbarkeit der statischen, automatisierten retinalen Gefäßanalyse zu untersuchen.
Methode
Bei konsekutiven Probanden älter als 50 Jahre und ohne jede Augenkrankheit wurden eine standardisierte Anamnese auf kardiovaskuläre Risikofaktoren, wiederholte Blutdruckmessungen, Blutunterschungen sowie ein kalibriertes Netzhautfoto nach schriftlicher Einwilligung durchgeführt. Insgesamt wurden 49 Probanden ohne systemischen Hypertonus und ohne jede andere Gefäßkrankheit und 66 Probanden mit bestätigtem Hypertonus (definiert durch Anamnese, Medikation und aktuellem Blutdruck) untersucht. Die mit einem Retinal Thickness Analyzer (RTA; Talia, Neve-Ilan, Israel) aufgenommenen Fundusfotos wurden mit der automatisierten statischen Gefäßanalyse-Software „VSL“ hinsichtlich des Verhältnisses arterieller zu venöser Gefäßdurchmesser (AVR) analysiert. An 20 Probanden wurde die Reproduzierbarkeit für das Softwaretracking selbst, innerhalb desselben und zwischen verschiedenen Gradern, innerhalb eines Besuchs und zwischen verschiedenen Besuchen der Probanden bestimmt. Zusätzlich wurden die Effekte von schlechter Bildqualität und Bilddezentrierung untersucht.
Ergebnisse
Bei den 115 Probanden war die AV-Ratio der Netzhautgefäße hochsignifikant mit systemischem Hypertonus (p=0,011) und Geschlecht (p=0,005) korreliert, während der aktuelle Blutdruck in der multivariaten Analyse nicht signifikant war. Unter Beachtung strikter Regeln für die Gefäßauswahl zeigte das Softwaretracking selbst keine Variabilität. Die mittlere Standardabweichung der AVR war jeweils 0,02 innerhalb desselben sowie zwischen verschiedenen Gradern und betrug jeweils 0,01 innerhalb eines und zwischen verschiedenen Besuchen. Dezentrierung des Bildes erhöhte die Variabilität, der Algorithmus war robust gegen Verschlechterung der Bildauflösung und Rauschen. Eine Bildunschäfe durch Defokus führte jedoch zu signifikant (o=0,043) fälschlich zu hohen Messungen.
Schlussfolgerungen
Die Analyse der retinalen AVR ist reproduzierbar auf Routine- Netzhautphotographien anwendbar. Im Gegensatz zur hochsignifikanten Korrelation mit dem bestätigten Hypertonus ist die Assoziation mit dem aktuellen Blutdrucks schwach: die AVR scheint ein unabhängiger Risikofaktor für systemische cerebro-vaskuläre Erkrankungen zu sein.