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Einfluss der intensivierten Tränenersatztherapie vor und nach Katarakt-Operation auf Visus, klinischen Hornhautbefund, Entzündungsparameter und subjektive Patientenzufriedenheit
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Diese prospektive, randomisierte Studie untersucht die Auswirkungen der intensivierten Tränenersatz-Therapie vor und nach standardisierter Katarakt-Operation auf die postoperative Visus-Verbesserung, den klinischen Hornhaut-Befund, oberflächliche Entzündungszeichen und die subjektive Patientenzufriedenheit.
Methode
Bei 150 konsekutiven Katarakt-Patienten wurde präoperativ ein genauer Tränenfilm-Status erhoben und subjektive Beschwerden mit einem standardisierten, symptomorientierten Fragebogen (Dry Eye Questionnaire) evaluiert. Patienten mit Keratokonjunktivitis sicca (KCS) wurden dann mit einer Kontrollgruppe ohne KCS bezüglich postoperativem Visus, Hornhaut-Befund, Entzündungsreaktionen und subjektiver Zufriedenheit mit und ohne intensivierter Tränenersatz-Therapie im zeitlichen Verlauf verglichen. Die standardisierte Katarakt-Operation erfolgte bei allen Patienten in Tropfanästhesie. Postoperativ erhielten alle Patienten als Standard-Therapie antibiotische und antiinflammatorische Augentropfen. Zur intensivierten Tränenersatz-Therapie wurden nur konservierungsmittelfreie Präparate verwendet.
Ergebnisse
Sowohl bei den KCS-Patienten als auch in der Kontrollgruppe waren bei intensivierter befeuchtender Tränenersatz-Therapie die subjektive Zufriedenheit signifikant höher, die postoperativen Schmerzen und Missempfindungen geringer und alle untersuchten Tränenfilmparameter signifikant besser (p<0.01). Keine signifikanten Unterschiede fanden sich beim klinischen Hornhaut-Befund und der intraokularen Entzündungsreaktion. Beim Fernvisus und Kontrastsehen zeigten sich bis zu 30 Minuten nach dem Eintropfen statistisch signifikante Unterschiede (p<0.05). Im Langzeitvergleich waren jedoch keine statistisch signifikanten Unterschiede feststellbar. Generell profitierten die KCS-Patienten mehr von der intensivierten befeuchtenden Tränenersatz-Therapie als die Kontroll-Patienten ohne KCS.
Schlussfolgerungen
Die intensivierte befeuchtende und tränenfilmstabilisierende Oberflächentherapie kann bei KCS-Patienten die postoperativen Schmerzen und Missempfindungen nach einer Katarakt-Operation minimieren, bei fortlaufender Anwendung auch die Visus-Rehabilitation durch die Verbesserung der refraktiven Oberfläche des Auges und des klinischen Hornhaut-Befundes beschleunigen und sich positiv auf oberflächliche Entzündungsreaktionen auswirken.