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Operative Gegenrotation nach Makulatranslokation – eine Bilanz nach 10 Jahren
Counterrotation by eye muscle surgery after macular translocation – an up-date after an experience of nearly 10 years
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Published: | September 18, 2006 |
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1993 wurde die Makulatranslokation von Robert Machemer als operative Behandlungsoption bei der altersabhängigen Makuladegeneration eingeführt. Obwohl seither eine Fülle weiterer Behandlungsoptionen entwickelt wurde, werden weiterhin Indikationen zur Makulatranslokation gesehen.
Dieses Verfahren mit intraokularer Transposition der Netzhaut stellt einen erheblichen Eingriff sowohl in die monokulare Sensorik als auch darüber hinaus in die binokulare Sensorik dar. Augenmuskelchirurgische Maßnahmen zur Kompensation der induzierten, teilweise erheblichen Zyklorotation wurden bereits bei Einführung des Verfahrens vorgeschlagen und seither in verschiedenen Zentren auf unterschiedliche Art durchgeführt.
Da das Ausmaß der Zyklotropie das üblicher Zyklotropien im Rahmen des paretischen Schielens übersteigt, wurden Modifikationen der gängigen Obliquus- und Rectuschirurgie erforderlich. Ausgedehnte kombinierte Obliquuschirurgie sowie Transpositionschirurgie am Obliquus superior ebenso wie Teiltranspositionen aller vier musculi recti oder Volltranspositionen zweier musculi recti wurden in verschiedenen Kombinationen eingesetzt. Operative Strategien mit einzeitiger Netzhaut- und Augenmuskelchirurgie ebenso wie Gegenrotationen im Intervall wurden vorgeschlagen.
Das Referat stellt die unterschiedlichen Verfahren bezüglich Effektivität und Nebenwirkungsspektrum vor und beleuchtet die Grenzen der sensorischen Rehabilitation nach Makulatranslokation.
Nach nunmehr rund 10jähriger Erfahrung mit der Gegenrotation nach Makulatranslokation lässt sich zusammenfassen, dass augenmuskelchirurgisch Gegenrotationen bis zu 30 Grad routinemäßig erzielt werden können, maximale Gegenrotationen bis 40 Grad wurden beschrieben.