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Erworbene Farbsinnstörungen bei Patienten mit Migräne ohne Aura
Anomaloscope matches in patients with migraine without aura
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Ziel der Studie war es herauszufinden, in wieweit erworbene Farbsinnstörungen bei Patienten mit Migräne ohne Aura auftreten.
Methode
Alle Patienten und Kontrollpersonen wurden augenärztlich untersucht: morphologischer Status, Visus, Refraktion, Augeninnendruck, Cup-Disk-Ratio. Die Farbsinn-Untersuchung erfolgte monokular mit den Pseudoisochromatischen Farbtafeln nach Ishihara und mit dem HMC-Anomaloskop (Firma Oculus).
Ergebnisse
32 Migräne-Patienten (m:w=2:30) mit 2 Untergruppen (Gruppe 1: n=14, Durchschnittsalter 30±7,25 Jahre, Erkrankungsdauer 9,92±5,8 Jahre; Gruppe 2: n=18, Durchschnittsalter 48,5±6 Jahre, Erkrankungsdauer 24,94±9,95 Jahre) und 32 gesunde Kontrollpersonen (m:w=10:12; Kontrollen 1: n=14, Durchschnittsalter 29,93±6,89 Jahre; Kontrollen 2: n=18, Durchschnittsalter 49,28 ± 5,98 Jahre) wurden untersucht. Die ophthalmologischen Untersuchungen der Migräne-Patienten wie auch deren Ergebnisse mit den Ishihara Tafeln lagen im Normbereich. Im HMC-Anomaloskop konnte eine deutliche Rot-Grün-Störung nachgewiesen werden (Rayleigh absolut: Gruppe 1 versus Kontrollen 1: p<0,001, Gruppe 2 versus Kontrollen 2: p=0,009; Rayleigh relativ: Gruppe 1 versus Kontrollen 1: p=0,003, Gruppe 2 versus Kontrollen 2: nicht signifikant unterschiedlich).
Schlussfolgerungen
Trotz unauffälliger ophthalmologischer Untersuchungen wiesen die Migräne-Patienten ohne Aura eine beträchtliche Rot-Grün-Störung im HMC-Anomaloskop auf. Dies sollte bei zukünftigen Farbsinnuntersuchungen berücksichtigt werden.