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Evidenzbasierte Entscheidungsprozesse bei Erkrankungen der okulären Adnexe
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Published: | September 22, 2004 |
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Das Ziel der EBM, diagnostische und therapeutische Verfahren zumindest semiquantitativ zu evaluieren und zu validieren, stellt aus folgenden Gründen bei Erkrankungen der okulären Adnexe eine besondere Herausforderung dar.
1. Orbitaprozesse sind vergleichsweise selten (ca. 6-10 Neuerkrankungen pro 1 Mio. Einwohner/Jahr)
2. Die an den Entscheidungsprozessen beteiligten Kollegen gehören unterschiedlichen Disziplinen an
3. Die Rolle der persönlichen Erfahrung und die Qualität der an lokalen Netzwerken beteiligten Personen sind von besonderer Bedeutung.
4. Erfolgskriterien sind insbesondere bei chronischen Erkrankungen schwer zu quantifizieren (Schilddrüsen assoziierte Orbitopathie, Pseudotumor orbitae, Lymphom) sind
Es ist deshalb das Ziel national und international arbeitender Gruppierungen (Sektion Ophthalmoplastische und rekonstruktive Chirurgie unserer Gesellschaft, European Society of Ophthalmic and Reconstructive Surgery) Handlungsleitlinien zu erarbeiten und sie ständig den sich rasch wandelnden diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten anzupassen.
Dies wird am Beispiel der endokrinen Orbitopathie und des kongenitalen Anophthalmus vorgestellt. Es ist zu erwarten, dass unter Verwendung von Quantifizierungsbegriffen der EBM ein Evidenzniveau von maximal 3 bis 4 erreicht werden kann. Der regelmäßig wiederkehrende persönliche Erfahrungsaustausch aller an der Versorgung von Orbitapatienten beteiligten Kollegen wird weiterhin eine besondere Rolle spielen.