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37. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

15.05. - 17.05.2025, Nürnberg

Einfluss des Splittings der Descemet-Membran der Wirtshornhaut auf das Outcome nach Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty

Meeting Abstract

  • Maximilian Friedrich - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Jasper Lind - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Hyeck-Soo Son - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Timur Yildirim - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Gerd Auffarth - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Victor Augustin - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, Heidelberg

37. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 15.-17.05.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocFP 8.4

doi: 10.3205/25doc084, urn:nbn:de:0183-25doc0842

Published: May 13, 2025

© 2025 Friedrich et al.
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Text

Zielsetzung: Während der Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK) kann es bei der Descemetorhexis zu einem unkontrollierten Aufspalten (Splitting) der Descemet-Membran (DM) der Wirtshornhaut kommen, wodurch Reste der DM am posterioren Stroma verbleiben. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss von intraoperativem Splitting auf die postoperativen Ergebnisse zu analysieren.

Methoden: In diese prospektive, monozentrische Studie wurden konsekutiv Augen eingeschlossen, die sich aufgrund einer Fuchs-Hornhaut-Endotheldystrophie oder einer pseudophaken bullösen Keratopathie einer DMEK unterzogen. Intraoperativ wurde unter Lufttamponade eine Descemetorhexis mit einer Größe etwa 9 mm angelegt. Bei Auftreten von Splitting wurde mittels bimanueller Irrigation/Aspiration die posteriore Stromafläche poliert, jedoch keine Entfernung der verbliebenen DM mit einem Haken vorgenommen. Der primäre Endpunkt war der bestkorrigierte Fernvisus vier Monate nach DMEK. Postoperativ wurden zudem Rebubblings dokumentiert und nach vier Monaten die dünnste Hornhautdicke (TCT), die zentrale Hornhautdicke (CCT), sowie die zentrale Endothelzelldichte (ECD) gemessen. Zum Vergleich der Gruppen wurden geclusterte Wilcoxon-Rangsummen-Tests sowie ein Chi-Quadrat-Test durchgeführt. Für die histopathologische Analyse wurden zwei entnommene DM mit Hilfe von Raster- und Transmissionselektronenmikroskopie untersucht.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 129 pseudophake Augen von 102 Patienten inkludiert. Bei 36 Augen (27,9%) zeigte sich intraoperativ ein Splitting. Die bestkorrigierte Fernvisus vier Monate nach DMEK war bei der Gruppe mit intraoperativem Splitting (0,12 ± 0,12 logMAR) nicht signifikant unterschiedlich im Vergleich zur Gruppe ohne intraoperatives Splitting (0,12 ± 0,12 logMAR; p > 0,05). Die TCT, CCT, ECD und die Rebubbling-Rate unterschieden sich nicht signifikant nach 4 Monaten (p > 0,05). Die ultrastrukturelle Analyse zeigte eine Dicke des Splittings von 2 µm mit einem rauen Interface.

Schlussfolgerungen: Ein unbeabsichtigtes lamelläres Splitting der DM des Empfängers während der DMEK hat keinen signifikanten Einfluss auf das visuelle Ergebnis. Daher kann die intraoperative Politur der DM-Reste diese Komplikation suffizient beheben, um das visuelle Ergebnis zu optimieren.