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37. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

15.05. - 17.05.2025, Nürnberg

Monofokallinsen mit erweiterter Schärfentiefe im Vergleich zu sphärischen und aberrationsneutralen IOLs

Meeting Abstract

  • Stefan Pieh - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Wien, Österreich
  • Cornelia Artmayr - Kepler Universitätsklinikum Linz, Linz, Österreich
  • Aleksandra Sedova - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Wien, Österreich
  • Victoria Pai - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Wien, Österreich
  • Julia Aschauer - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Wien, Österreich
  • Katharina Kriechbaum - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Wien, Österreich

37. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 15.-17.05.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocFP 7.6

doi: 10.3205/25doc076, urn:nbn:de:0183-25doc0761

Published: May 13, 2025

© 2025 Pieh et al.
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EDoF (Extended Depth of Focus) IOLs verlängern den Brennpunkt in den myopen Bereich und verbessern so das intermediäre Sehen. Aberrationsneutrale IOLs in Kombination mit einer Hornhaut, die eine positive sphärische Aberration aufweist, erzeugen ebenfalls einen Brennpunkt, der bis zu einem gewissen Grad in den myopen Bereich elongiert wird. Die Fragestellung ist, ob eine sphärische oder aberrationsneutrale IOLs in ausgewählten Fällen, in denen die sphärische Aberration der Hornhaut besonders hoch ist, eine Alternative zu EDoF-IOLs darstellen, insbesondere wenn man die hohe Dezentrierungsunempfindlichkeit aberrationsneutraler Implantate berücksichtigt.

Methode: An einer optischen Bank wird die Primus HD (OphthalmoPro) mit einer Aberrationskorrektur von -0,2 µm, eine aberrationsneutrale 409 MP (Zeiss), eine Hoya 150 (Hoya) und eine Eyhance (J&J) untersucht. Unter Verwendung von 3 unterschiedlichen Hornhäuten mit einer sphärischen Aberration von 0,13 µm, 0,2 µm und 0,27 µm, sowie einer Pupillenweite von 3,0 und 4,5 mm, wird die Through Focus Response sowie die Through Focus MTF (Modulation Transfer Function) für 25, 50 und 100 lp/mm bestimmt. Mit der Hornhaut, die eine sphärische Aberration von 0,2 µm aufweist, wird die Abbildungsqualität für eine Dezentrierung dieser IOLs bis zu 0,5 mm in 0,1 mm Schritten bestimmt.

Ergebnisse: Die EDOF IOL zeigt bei allen untersuchten Hornhäuten die stärkste Elongation des Brennpunktes, insbesondere bei der 3 mm Pupille. Die sphärische Linse sowie die aberrationsneutrale Linse zeigen erst bei einer Pupillenöffnung von 4,5 mm eine entsprechende Verlängerung des Brennpunktes in den myopen Bereich. Die aberrationsneutrale Linse weist das mit Abstand beste Dezentrierungsverhalten auf.

Zusammenfassung: EDOF-Linsen elongieren den Brennpunkt bei einer Pupillenöffnung von 3 mm deutlich mehr als eine aberrationsneutrale Linse und eine sphärische Linse, selbst wenn die sphärische oder aberrationsneutrale Linse mit einer Hornhaut mit hoher sphärischer Aberration kombiniert wird.