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Adhärenz zu einer intravitrealen Aflibercept-Behandlung bei neovaskulärer altersabhängiger Makuladegeneration: 24-Monats-Ergebnisse der Beobachtungsstudie ANDROMEDA
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Published: | May 13, 2025 |
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Zielsetzung: Untersuchung der Therapietreue von Patienten mit neovaskulärer alters-abhängiger Makuladegeneration (nAMD) bei intravitrealer Aflibercept 2 mg-Behandlung (IVT-AFL) über 24 Monaten und Identifizierung von Faktoren für Non-Adhärenz (NA) in der Routine.
Methode: Prospektive, beobachtende, nicht kontrollierte, multizentrische Kohortenstudie. Es wurden behandlungsnaive und vorbehandelte Patienten mit nAMD, die eine IVT-AFL-Behandlung erhielten, aus 41 Zentren in Deutschland eingeschlossen. Die Zeit bis zum ersten Auftreten von NA wurde mittels Kaplan-Meier-Methode analysiert; der Einfluss verschiedener Faktoren auf NA mittels Cox-Modellen. Die primären Endpunkte waren die Zeit bis zum ersten Auftreten von NA und Patienten berichteten Gründe für versäumte Injektionen. Sekundäre Endpunkte waren die Veränderungen der bestkorrigierten Sehschärfe und der zentralen Netzhautdicke vom Ausgangswert bis zum 4., 12. und 24. Monat.
Ergebnisse: Es wurden 509 Patienten (durchschnittliches Alter: 77,2 Jahre; 57,2% weiblich) eingeschlossen (44,0% behandlungsnaiv, 22,6% mit IVT-AFL Behandlung, 33,4% mit anderen Anti-VEGF-Therapien). Die mediane Zeit bis zum Auftreten von NA betrug 180 Tage. Die Adhärenzrate nahm über 24 Monate auf 43,3% (95% KI: 38,7%–47,8%) ab; behandlungsnaive Patienten wiesen über 4 Monate eine NA von 30,4% auf. Zu den Baseline-Risikofaktoren für NA (HR <1: höheres NA-Risiko , HR >1: geringeres Risiko für den genannten Faktor) gehörten Komorbiditäten bei behandlungsnaiven Patienten [HR 0,57; 95% KI: 0,37–0,88], bilaterale AMD-Erkrankung [HR 0,73, 95% KI: 0,57–0,93], Behandlung durch mehrere Ärzte [HR 0,76; 95% KI: 0,60–0,97] und die patientenberichtete fehlende Einbeziehung von Begleitpersonen in die Aufklärung zur Erkrankung [HR 1,36; 95% KI: 1,03–1,79].
Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse legen nahe, dass eine bessere Therapietreue durch ein ganzheitliches Patientenmanagement erreicht werden könnte, welches modifizierbare Faktoren wie die Behandlung in einem Zentrum und die Involvierung von Angehörigen sowie patientenseitige Krankheitsparameter wie Komorbiditäten und beidseitige Erkrankung berücksichtigt.