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36. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

20.06. - 22.06.2024, Nürnberg

Reduktion harter Exsudate mit Faricimab bei Patient:innen mit DMÖ: Biomarker-Ergebnisse aus den Phase-3-Studien YOSEMITE/RHINE

Meeting Abstract

  • Christos Haritoglou - Augenklinik Herzog Carl Theodor, München
  • Roger Goldberg - Bay Area Retina Associates, Walnut Creek, CA, USA
  • Manuel Amador - Genentech, Inc., South San Francisco, CA, USA
  • Christiana Dinah - LNWH NHS Trust, Centr Middlesex Hospital & Imperial College, London
  • Kara Gibson - Roche Products Ltd., Welwyn Garden City, UK
  • Carl Glittenberg - F. Hoffmann-La Roche Ltd., Basel, Schweiz
  • Andreas Maunz - F. Hoffmann-La Roche Ltd., Basel, Schweiz
  • Olivia O’Leary - F. Hoffmann-La Roche Ltd., Basel, Schweiz
  • Ehsan Rahimy - Palo Alto Medical Foundation, Palo Alto, CA, USA
  • Diane Uschner - F. Hoffmann-La Roche Ltd., Basel, Schweiz

36. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 20.-22.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocFP 2.8

doi: 10.3205/24doc017, urn:nbn:de:0183-24doc0175

Published: June 19, 2024

© 2024 Haritoglou et al.
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Zielsetzung: Das diabetische Makulaödem (DMÖ) ist durch eine erhöhte Gefäßpermeabilität und die Ablagerung harter Exsudate in der Netzhaut gekennzeichnet. In dieser explorativen Analyse der Phase-3-Studien YOSEMITE (NCT03622580) und RHINE (NCT03622593) wurde untersucht, ob die duale Blockade von Angiopoietin-2 (Ang-2)/Vascular Endothelial Growth Factor-A (VEGF-A) mit Faricimab (FAR) harte Exsudate bei Patient:innen mit DMÖ reduzieren kann. Es handelt sich dabei um einen nicht-konfirmatorischen Endpunkt.

Methode: DMÖ-Patient:innen wurden im Verhältnis 1:1:1 randomisiert und erhielten intravitreale FAR-Injektionen (6,0 mg alle 8 Wochen [Q8W] oder Treat & Extend [T&E]) oder Aflibercept (AFL, 2,0 mg Q8W). Das Vorliegen harter Exsudate wurde von einem zentralen Reading Center mithilfe von Farbaufnahmen des Augenhintergrundes (Colour Fundus Photography) und unter Anwendung des ETDRS-Rasters beim Screening-Besuch und in den Wochen 16, 52 und 96 bewertet.

Ergebnis: Die Bewertung der harten Exsudate wurde bei 1.870 Patienten durchgeführt (FAR Q8W, n=626; FAR T&E, n=628; AFL Q8W, n=616). Analysiert wurden Patient:innen, die zu Studienbeginn harte Exsudate aufwiesen. Der Anteil Patient:innen mit harten Exsudaten zu Studienbeginn war in den drei Behandlungsarmen vergleichbar (80,8–81,6%) und nahm im Zeitverlauf ab. In Woche 16 war der Anteil von Patient:innen, die harte Exudate aufwiesen, zwischen den Armen vergleichbar. In Woche 52 war die Prävalenz von harten Exsudaten in den FAR-Q8W- und T&E-Armen geringer als im AFL-Arm (79,0%, 75,8% vs. 86,2%). Dies entsprach einer Differenz von -7,2% (95%-KI, -12,2%, -2,2%; nominales P=0,0058) für FAR Q8W vs. AFL und 10,5% (-15,6%, -5,4%; nominales P<0,0001) für FAR T&E vs. AFL. In Woche 96 war die Prävalenz von harten Exsudaten in den FAR-Q8W- und T&E-Armen ebenfalls numerisch geringer als im AFL-Arm (52,8%, 55,9% vs. 64,5%), mit einer Differenz von -11,7% (18,6%, -4,8%; nominales P=0,0013) für FAR Q8W vs. AFL bzw. -8,9% (-15,7%, -2,1%; nominales P=0,0124) für FAR T&E vs. AFL.

Schlussfolgerung: Mit der dualen Ang-2/VEGF-A-Blockade mit Faricimab wurden große Reduktionen der harten Exsudate erreicht (nicht-konfirmatorischer Endpunkt). Diese Ergebnisse könnten die in anderen Biomarker-Analysen gezeigte verbesserte Gefäßstabilität durch duale Ang-2/VEGF-Blockade wiederspiegeln. (Goldberg et al., ARVO 2024)