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34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.06. - 25.06.2022, Nürnberg

Risikofaktoren für periphere hypertrophe subepitheliale Hornhauttrübungen

Meeting Abstract

  • Jana Riedl - Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • Alexander Schuster - Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • Joanna Wasielica-Poslednik - Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • Adrian Gericke - Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • Aminat Misirkhanova - Universitätsmedizin Mainz, Mainz

34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocPOB 1.7

doi: 10.3205/22doc083, urn:nbn:de:0183-22doc0833

Published: June 3, 2022

© 2022 Riedl et al.
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Text

Zielsetzung: Periphere hypertrophe Hornhauttrübungen (PHSCO) sind in der Literatur oft unter dem Begriff Salzmann Degeneration zu finden, weisen mitunter jedoch deutliche Unterschiede zum ursprünglich von Salzmann beschriebenen Krankheitsbild auf. Bisher liegen nur wenige Daten zur möglichen Ursache dieser Erkrankung vor. Wir haben Risikofaktoren wie Phänotyp, Tränensekretion, Medikamenteneinnahme und Allgemeinerkrankungen untersucht, um mögliche Rückschlüsse zu ziehen.

Methode: In dieser retrospektiven Studie, die an der Universitätsaugenklinik Mainz durchgeführt wurde, wurden Akten von 112 Patienten mit PHSCO ausgewertet. Untersucht wurden Geschlecht, Alter, Augen-, und Haarfarbe, Schirmer Test II, sowie die Medikamenteneinnahme. Der Schirmer-Test II sowie die Medikamenteneinnahme wurden mit einer Alters- und Geschlechtsangepassten Kontrollgruppe verglichen.

Ergebnis: Es wurden 195 Augen von 112 Patienten (78.6% Frauen, 21.4% Männer; mittleres Alter 56.2 ± 14.3 Jahre) eingeschlossen. Bei 74% der Patienten waren beide Augen betroffen. Der mittlere Interquartilsabstand (IQR) lag für den Schirmer-Test II bei 7 mm [4, 10], während der IQR der Kontrollgruppe bei 25 mm [16, 31] lag (p < 0.001). Zudem nahmen Patienten mit PHSCO signifikant mehr Tränenersatzmittel (p<0.001) und steroidale Augentropfen (p=0.004) als die Kontrollgruppe. Bis auf orale Kontrazeptiva, die mit 73,8% bei den betroffenen Frauen überdurchschnittlich häufig eingenommen worden waren, zeigten systemische Medikamente keinen Einfluss.

Schlussfolgerung: Die PHSCO tritt meist bilateral in Frauen mittleren Alters auf und scheint mit einer verringerten Tränenproduktion verbunden zu sein. Allgemeine Medikamente haben keinen Einfluss auf die Hornhauttrübungen, jedoch verwenden betroffene Frauen überdurchschnittlich häufig orale Kontrazeptiva.