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34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.06. - 25.06.2022, Nürnberg

Iris-Ischämie nach transskleraler Micropulse-Zyklophotokoagulation

Meeting Abstract

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  • Jens Ulrich Werner - Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
  • Armin Wolf - Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
  • Susanna König - Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Ulm, Ulm

34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocPOB 1.4

doi: 10.3205/22doc080, urn:nbn:de:0183-22doc0807

Published: June 3, 2022

© 2022 Werner et al.
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Zielsetzung: Die Koagulation des Ziliarkörpers zur Senkung des Intraokulardrucks hat durch die Anwendung von Lasern deutlich an Sicherheit gewonnen. Die transsklerale Micropulse-Zyklophotokoagulation stellt eine Weiterentwicklung dar und verspricht ein besseres Ansprechen bei geringerer Komplikationsrate. Es soll in diesem Fallbeispiel eine seltene Komplikation dargelegt werden.

Methode: Es handelt sich um eine retrospektive Fallanalyse.

Ergebnis: Ein 72-jähriger Patient mit nicht reguliertem Intraokulardruck bei primär chronischem Offenwinkelglaukom wurde mittels transskleraler Micropulse-Zyklophotokoagulation nach Hersteller-Protokoll behandelt. Knapp sieben Wochen später erfolgte eine erneute stationäre Aufnahme mit diffusem Hyphäma und dekompensiertem Augeninnendruck. Unter antiphlogistischer und Intensivierung der lokalen antiglaukomatösen Therapie kam es zu einer Regulierung des Augeninnendrucks. Knapp zwei Wochen später kam es erneut zu einem Hyphäma und einer Druckdekompensation. Eine Fluorescein-Angiographie zeigte eine regelrechte retinale Perfusion, jedoch eine Iris-Ischämie über 3 Uhrzeiten. Konservativ konnte der Augeninnendruck nicht reguliert werden, so dass eine konventionelle transsklerale Zyklophotokoagulation erfolgreich durchgeführt wurde.

Schlussfolgerung: Bei der transskleralen Micropulse-Zyklophotokoagulation wird der 810 nm Diodenlaser gepulst appliziert, so dass im Gegensatz zum Dauerstrich-Laser ein thermischer Schaden gezielt am pigmentierten Epithel des Ziliarkörpers, nicht aber am umliegenden Stroma entstehen soll. Dies soll das Verfahren noch sicherer machen. Nach unserem Kenntnisstand ist dies die erste Beschreibung einer Iris-Ischämie nach Anwendung einer transskleralen Micropulse-Zyklophotokoagulation. Denkbar ist, dass es durch die Laser-Anwendung zu einer Perfusionsstörung einer der Arteriae ciliares posteriores longae oder dem nachgeschalteten Gefäßsystem gekommen ist.