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34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.06. - 25.06.2022, Nürnberg

Optimierung der peri-medizinischen Versorgung von AMD-Patienten durch Fortbildung Medizinischer Fachangestellter (FORMOSA)

Meeting Abstract

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  • Ursula Witt - AMD-Netz e.V., Münster
  • Daniel Pauleikhoff - AMD-Netz e.V., Münster

34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocPOB 1.1

doi: 10.3205/22doc077, urn:nbn:de:0183-22doc0776

Published: June 3, 2022

© 2022 Witt et al.
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Zielsetzung: Patienten mit fortgeschrittener AMD leiden sowohl bei der Alltagsbewältigung als auch auf psychischer Ebene unter dem Sehverlust. Sie benötigen Informationen zu Sehhilfen, Alltagshilfsmitteln, Rehabilitationsmaß-nahmen, sozialrechtlichen Ansprüchen im Verlauf der Erkrankung sowie die Kontaktdaten entsprechender Ansprechpartner, um ihre Selbstständigkeit, Alltagskompetenzen und Lebensqualität zu erhalten. Informationen aus der Augenarztpraxis werden von den Patienten als wichtig eingestuft. Können MFA diese Aufgabe übernehmen?

Methode: Die Fortbildungen der MFA erfolgten durch eine Präsenzveranstaltung und ein E-Learning mit drei anschließenden Befragungen. Patienten (54 TN) wurden zweimal zu ihrem Kenntnisstand hinsichtlich möglicher Hilfsmittel zum Lesen, Telefonieren, Reduzierung der Blendung, Schreiben und Schwerbehindertenausweis befragt: Wie wichtig ist ihnen dieses Thema; Nutzen sie bereits Hilfsmittel; Wie gut fühlen sie sich zu den Hilfsmitteln informiert; Wie gut fühlen sie sich allgemein informiert, den Alltag mit einer Sehbehinderung zu bewältigen. Augenärzte (15 TN) wurden zu ihren Erfahrungen mit der Kurzberatung der Patienten zu nicht-medizinischen Themen durch die MFA befragt.

Ergebnisse: MFA bestätigten die Vertiefung ihres sehbehindertenspezifischen Wissens, die Sensibilisierung für die besonderen Probleme seheingeschränkter Menschen und profitieren für die alltägliche Arbeit von diesem Wissen. Patienten schätzen die befragten Tätigkeiten und das Wissen zu vielen Themen als wichtig ein. 39,5 % fühlten sich mangelhaft oder ungenügend informiert, den Alltag mit einer Seheinschränkung selbstständig zu bewältigen. Eine telefonische Beratung nahmen die Hälfte der TN im Anschluss an die Befragung in Anspruch. Augenärzte bestätigten, dass sie und ihre Mitarbeiterinnen von der Fortbildung profieren und empfanden die Umsetzung der Inhalte als Bereicherung für ihre Praxis.

Schlussfolgerung: Strukturierte MFA-Fortbildung sollte intensiviert werden und unterstützende Informationsmöglichkeiten neben der verbalen Information müssen entwickelt werden. Die Umsetzung in der Praxis benötigt die Beauftragung des Augenarztes/der Augenärztin.