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34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.06. - 25.06.2022, Nürnberg

Neue Aspekte bei multifokalen add-on Linsen

Meeting Abstract

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  • Vitus André Knecht - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Augenheilkunde, Hamburg
  • Andrea Hassenstein - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Augenheilkunde, Hamburg

34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocWK 6.5

doi: 10.3205/22doc072, urn:nbn:de:0183-22doc0729

Published: June 3, 2022

© 2022 Knecht et al.
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Zielsetzung: Vergleich der Ergebnisse der Partiellen Monovision (PMV) zu einer bilateralen monofokalen Implantation (MMV).

Methode: Die PMV-Gruppe wurde bilateral mit einer monofokalen IOL-Implantation versorgt, gefolgt drei Monate später von der Implantation einer multifokalen AddOn®-Linse (+3,00 D) in das nicht-dominante Auge. Die MMV-Gruppe erhielt eine bilaterale monofokale IOL-Implantation mit dem Ziel, eine leichte Anisometropie (0,0 D/-0,50 D) zu erreichen. Der Nahvisus (UNVA), der Intermediärvisus (UIVA), der Fernvisus (UDVA), die Defokuskurve und der Lang-Stereotest II wurden unkorrigiert, binokular und mindestens 3 Monate nach der letzten Operation durchgeführt. Für die Kontrastsensitivität wurden die Patienten refraktiv korrigiert. Die Fragebögen zur Quality of Vision (QoV), zur Visual Function (VF-14), der Brillenunabhängigkeit und allgemeinen Zufriedenheit wurden ebenfalls bewertet.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 27 PMV-Patienten und 28 MMV-Patienten ohne visusrelevante Augenkrankheiten untersucht. Die PMV-Gruppe war signifikant besser bezüglich des UNVA (0,11±0,08 logMAR vs. 0,56±0,16 logMAR) und zwischen -2,00 D bis -4,00 D in der Defokuskurve (p<0,001). Hinsichtlich des UIVA war die PMV-Gruppe leicht besser (0,11±0,10 logMAR vs. 0,20±0,18 logMAR), aber nicht signifikant (p=0,054). Der UDVA (-0,13±0,09 logMAR vs -0,09±0,14 logMAR) (p=0,315) und die Kontrastempfindlichkeit (p=0,667) zeigten keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Das Stereosehen fiel zugunsten der PMV aus (p=0,008). Die Brillenunabhängigkeit der PMV war in der Ferne (p=0,012), im Intermediärbereich (p<0,001) und in der Nähe (p<0,001) statistisch besser.

Im VF-14-Fragebogen war die PMV statistisch gesehen besser (p<0,001). Der QoV-Fragebogen zeigte keine Unterschiede in Bezug auf die Häufigkeit und den Schweregrad der Sehstörungen. Beide Gruppen waren sehr zufrieden (p=0,509).

Schlussfolgerung: Patienten mit PMV sind brillenunabhängiger und können ohne Beeinträchtigung der Fernsicht durch Halos und Glare gut lesen. Das Konzept der PMV eignet sich gut für den Wunsch nach Brillenunabhängigkeit, ohne optische Nebenwirkungen.

[1]


Literatur

1.
Knecht VA, Colosi HA, Hassenstein A. Partial monovision achieved by unilateral implantation of a multifocal add-on lens with bilateral pseudophakia: evaluation and results. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2022 Feb 17. DOI: 10.1007/s00417-022-05584-y External link