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34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.06. - 25.06.2022, Nürnberg

In-vivo Vergleich des Implantationsverhaltens und in-vitro Bewertung des Injektorschadens von zwei vorgeladenen Intraokularlinsen-Injektoren

Meeting Abstract

  • Isabella Baur - Universitätsaugenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Grzegorz Labuz - Universitätsaugenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Timur Yildirim - Universitätsaugenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Lizaveta Chychko - Universitätsaugenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Tadas Naujokaitis - Universitätsaugenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Gerd U. Auffarth - Universitätsaugenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Ramin Khoramnia - Universitätsaugenklinik Heidelberg, Heidelberg

34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocWK 5.4

doi: 10.3205/22doc062, urn:nbn:de:0183-22doc0626

Published: June 3, 2022

© 2022 Baur et al.
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Text

Zielsetzung: Bewertung der Qualität und Dauer der Intraokularlinsen (IOL) Implantation mit zwei verschiedenen vorgeladenen IOL-Injektoren und Beurteilung von Injektorschäden nach der Implantation.

Methode: In dieser prospektiven, randomisierten Vergleichsstudie wurden die Implantationsvideos und die verwendeten Injektoren von 96 Augen (48 Patienten) ausgewertet. Jedes Auge wurde intraindividuell für die Implantation mit einem von 2 verschiedenen vorgeladenen Injektoren randomisiert: AutonoMe mit einer Clareon IOL (Alcon Laboratories, Inc.) oder Multisert mit einer Vivinex IOL (Hoya). Die Videos wurden bezüglich Ereignissen während der Implantation und der Dauer der einzelnen Schritte ausgewertet. Die Injektorspitzen wurden mit Hilfe von Licht- und Rasterelektronenmikroskopie (REM) untersucht. Die Bewertung des Injektorschadens erfolgte anhand des ‚Heidelberg Score for Injector Damage‘ (HeiScore). Drei Monate nach der Operation wurden die IOLs auf Materialveränderungen untersucht.

Ergebnis: Die durchschnittliche Implantationszeit betrug 41,90 ± 7,11 s mit dem Multisert-Injektor und 52,22 ± 12,06 s mit dem AutonoMe-Injektor.

In der AutonoMe-Gruppe beobachteten wir 4 Augen (8,3%) mit einem fehlgeschlagenen Andockversuch, 28 Augen (58,3%) mit einer Anhaftung der Haptik an der IOL-Optik, einen Fall (2,1%) mit sog. Straight leading haptic und 2 Fälle (4,2%) mit einer Manipulation der IOL in der Wunde. In der Multisert-Gruppe traten keine Ereignisse auf. Die Implantation wurde bei allen Patienten ohne Komplikationen abgeschlossen. Es wurden unterschiedliche Schadensprofile für beide Injektoren festgestellt. Der mittlere HeiScore lag bei 0,87 ± 0,61 für den AutonoMe und bei 3,68 ± 0,47 für den Multisert Injektor. Innerhalb des Nachbeobachtungszeitraums von 3 Monaten traten keine Materialschäden an den IOL auf.

Schlussfolgerung: Eine sichere und kontrollierte Implantation war mit beiden Injektoren gewährleistet. Die Implantationszeit war mit dem AutonoMe-Injektor länger, was hauptsächlich auf die langsamere Entfaltung der IOL zurückzuführen war. Mit dem Multisert-Injektor war das Implantationsverhalten konstanter. Keines der Ereignisse während der Implantation war von Bedeutung für das postoperative Ergebnis. Der Multisert Injektor wies einen höheren HeiScore auf.