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34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.06. - 25.06.2022, Nürnberg

Qualitätserfassung in der Katarakt- und refraktiven Linsenchirurgie – ein deutsches Register

Meeting Abstract

  • Christian Schäferhoff - Augenpraxisklinik Vogelsang, Esslingen
  • Bernd Schneider - Numeras GmbH, Frankfurt am Main
  • Jörg Förster - Numeras GmbH, Frankfurt am Main

34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocWK 5.2

doi: 10.3205/22doc060, urn:nbn:de:0183-22doc0601

Published: June 3, 2022

© 2022 Schäferhoff et al.
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Zielsetzung: Qualitätskontrolle und Benchmarking in der Linsenchirurgie bieten eine Grundlage, die Auswirkungen von IOL-Design und Material auf das visuelle Ergebnis zu vergleichen und zu optimieren.

Methode: Seit 2014 werden Daten zur Kataraktoperation und zum refraktiven Linsenaustausch erfasst. Hier werden die Ergebnisse von 2019 vorgestellt und Veränderungen zu 2018 dargestellt. Zu den erfassten Parametern gehören Altersgruppe, Begleiterkrankungen und Augenpathologien, Art der Anästhesie, biometrische Daten, Art des Schnittes, Zielrefraktion, OP-Methode, implantierte IOL-Stärke, IOL-Typ und intraoperative Komplikationen. Postoperativ wurden die korrigierte und unkorrigierte Sehschärfe, die Refraktion, der Augeninnendruck und etwaige Komplikationen erfasst.

Ergebnisse: Im Jahr 2019 wurden Daten aus 13 Zentren mit 4.693 Linsenoperationen dokumentiert, von denen nach Datenbereinigung 3.338 Fälle ausgewertet wurden. Die Hälfte gehörte der Altersgruppe 70 bis 79 Jahre an und 57,5% waren weiblich. Der Anteil der implantierten IOL mit Zusatznutzen blieb insgesamt auf einem konstanten Niveau (3,99% im Jahr 2018 vs. 3,42% im Jahr 2019). Ein leichter Anstieg (+6%) wurde bei den multi- oder trifokalen IOL im Vergleich zum Vorjahr registriert. Über 52% der Augen erreichten 2019 einen korrigierten Fernvisus von 1,0 oder mehr. Das entspricht einem Anstieg um etwa 10% zum Jahr 2018. Der überwiegende Patientenanteil (mehr als 90%) erlangte einen korrigierten Fernvisus von 0,5 oder besser in den Jahren 2018 und 2019. Vergleicht man das angestrebte und das erreichte sphärische Äquivalent, so lagen in beiden Jahren etwa 64% der Augen innerhalb von ±0,5 dpt und 90% innerhalb von ±1,0 dpt. der Restrefraktionsfehler bei 64% der untersuchten Augen innerhalb von ±0,50 D und bei 89,9% innerhalb von ±1,0 D. In 87,4% der Fälle wurden während der Nachbeobachtungszeit keine postoperativen Komplikationen gemeldet. Dokumentiert wurden Zellen bei 179 Augen (5,4%), Descemetfalten bei 99 Augen (3%) und Kapselfibrose bei 71 Augen (2,1%). Es wurden keine Fälle von Endophthalmitis berichtet.

Schlussfolgerung: Es zeigte sich in den Jahren 2018 und 2019 eine gleichbleibend hohe Qualität im Bereich der Katarakt- und refraktiven Linsenchirurgie. Insgesamt sind die Ergebnisse des deutschen Registers mit Registern aus anderen Regionen, wie zum Beispiel EUREQUO, vergleichbar.