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34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.06. - 25.06.2022, Nürnberg

Ein neues optisches Kohärenztomographie-Bewertungssystem für rhegmatogene Netzhautablösungen mit Makula-Off: how off is off?

Meeting Abstract

  • Clemens Niklas Rudolph - Augenklinik Sulzbach, Knappschaftsklinikum Saar, Sulzbach/Saar
  • Philip Wakili - Augenklinik Sulzbach, Knappschaftsklinikum Saar, Sulzbach/Saar
  • Mohammad Alsharairi - Maximilians-Augenklinik, Nürnberg
  • Stephan Leers - Augenklinik Sulzbach, Knappschaftsklinikum Saar, Sulzbach/Saar
  • Berthold Seitz - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Augenheilkunde, Homburg/Saar
  • Annekatrin Rickmann - Augenklinik Sulzbach, Knappschaftsklinikum Saar, Sulzbach/Saar
  • Anna-Maria Seuthe - Augenklinik Sulzbach, Knappschaftsklinikum Saar, Sulzbach/Saar
  • Kai Januschowski - Augenklinik Petrisberg, Trier
  • Peter Szurman - Augenklinik Sulzbach, Knappschaftsklinikum Saar, Sulzbach/Saar
  • Karl Thomas Boden - Augenklinik Sulzbach, Knappschaftsklinikum Saar, Sulzbach/Saar

34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocWK 3.3

doi: 10.3205/22doc046, urn:nbn:de:0183-22doc0462

Published: June 3, 2022

© 2022 Rudolph et al.
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Text

Zielsetzung: Die Klassifizierung einer Netzhautablösung basiert überwiegend auf vielen Kriterien wie der Dauer der Symptome und dem Vorliegen einer proliferativen Vitreoretinopathie, die schwer zu objektivieren sind. Der wichtigste prognostische Faktor ist jedoch der Makulastatus, der noch subjektiv mittels direkter oder indirekter Ophthalmoskopie bestimmt wird. Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist zu einem Standardinstrument in der klinischen Praxis geworden und ermöglicht es, das genaue Ausmaß der subretinalen Flüssigkeit bei Makula-off/on-Netzhautablösung zu erkennen. Wir stellen ein neues und einfaches OCT-basiertes Klassifizierungssystem für Netzhautablösungen mit Makulabeteiligung vor, um eine objektivierbare Grundlage für weitere Untersuchungen zur Bestimmung des optimalen Zeitpunkts für eine Operation zu schaffen.

Methoden: Retrospektiv wurden 155 Patienten eingeschlossen, die wegen einer Netzhautablösung behandelt wurden. Wir definierten das Ausmaß der Makulaablösung in sechs Stufen auf der Grundlage des Rasters der Early Treatment Diabetic Retinopathy Study des OCT-Scans.

Der äußerste Ring des ETDRS-Rasters wurde als Zone 1 definiert, der mittlere Ring als Zone 2 und der innere Ring als Zone 3. Nur Zone 3 unterschied sich in den Höhenstufen der Netzhautablösung (Grad a<250 µm vs. Grad b>250 µm). Netzhautablösungshöhen, die nicht gemessen werden konnten, wurden als Grad 4 (nicht graduierbar) eingestuft.

Ergebnis: 47 Patienten hatten keine Makulabeteiligung (Grad 0). Bei Patienten mit Makulabeteiligung wurden 14 Patienten dem Grad 1, 20 dem Grad 2, 9 dem Grad 3a, 29 dem Grad 3b und 36 dem Grad 4 zugeordnet. Es konnten auch bei makulärer Beteiligung der Netzhautablösung teilweise gute postoperative Visusergebnisse festgestellt werden.

Schlussfolgerung: Das neu entwickelte OCT-Grading-System für die Makulabeteiligung nach Netzhautablösung ist ein wichtiges Instrument zur objektiven Klassifizierung. Durch diese Klassifizierung ist die Grundlage geschaffen, um Studien miteinander zu vergleichen und Aussagen für den optimalen Operationszeitpunkt zu ermitteln. Ein sekundärer Nutzen dieses Klassifizierungssystems könnte in der Prädiktion der postoperativen Sehschärfe liegen.

via Pubmed: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33768162/